Archiv der Kategorie: denken

Vorabendprogramm

Wohnzimmer einer tristen Plattenbausiedlung, WBS 70, irgendwo im Erzgebirge. Plastikgardinen, Einrichtung Siebziger-Jahre-Stil Ost. Blick durchs Fenster: Zwei Kinder, deren Eltern offensichtlich ihren Erziehungsauftrag nicht ernst nehmen oder in der nächsten HO-Restauration versumpft sind, spielen alleine und zu Tode gelangweilt im Wohnzimmer.

Plötzlich sieht man vor dem Fenster einen älteren Mann mit ungepflegtem Bart auftauchen, der ungeniert dem unschuldigen Treiben der Minderjährigen zuschaut. Als nächstes sieht man denselben Mann durch die unverschlossene Wohnungstür das Zimmer der beiden Geschwister betreten, scheinbar in der harmlosen Absicht, mit ihnen „nur gemütlich fernzusehen“. Und während die drei es sich vor dem Gerät gemütlich machen – die Kinder wirken etwas gezwungen – wird die Szene aus- und übergeblendet in einen harmlosen Kinderfilm. Was derweil vor dem Fernsehgerät passiert, bleibt des Betrachters Fantasie überlassen.

Alles, was wir noch mitbekommen ist, dass sich der Bärtige von den Kindern verabschiedet und dabei Drogen verteilt, die die Beiden ruhigstellen sollen. Was auch gelingt, kurze Zeit später liegen sie auch schon in ihren Betten, während sich der schmierige Typ mit der Kapuze schnell vom Ort des Geschehens entfernt. Die Eltern sind immer noch nicht wieder erschienen.

Und das war nur das Sandmännchen.

Religionskriege

Was ich aus der Suche nach einer passenden Kamera gelernt habe:

  • Gegen den Ewigen Krieg „Nikon vs. Canon“ sind die Themen „Mac vs. PC“ oder „Windows vs. Linux“ lächerliche Sandkastenkloppereien.
  • Pentax-Nutzer schauen sich die Scharmützel fröhlich grinsend von außen an.
  • Alle digitalen Spiegelreflexkameras sind im Prinzip gleich gut, außer du hast eine Testlaborausrüstung im Wert von Einer Million Dollar (TM) im Keller. Und ausgenommen natürlich alles von Canon, wenn du Nikon hast, das ist dann alles für den Müll. Und umgekehrt.

Kameraentscheidungen

Ich träume ja schon länger von einer etwas besseren Digitalkamera als meiner guten alten Canon Powershot A540. Nun ergibt sich vielleicht die Möglichkeit, durch die Veräußerung meiner recht umfangreichen Lego-Technik-Sammlung inklusive fast aller alten Mindstorms-Kästen (ich baue eigentlich nicht mehr damit, sondern hauptsächlich Dinge für Stadt und Eisenbahn) genug Geld zusammenzubekommen, um mir eine Kamera im 500-Euro-Bereich leisten zu können. Mehr ist nicht drin. Wie ihr ja schon bemerkt habt, habe ich bislang mit der Canon Powershot G9 geliebäugelt, aber Thomas‘ Einwürfe zur Winzigkeit des Sensors und der bekloppt großen Pixelzahl haben mich doch ins Schleudern gebracht. Ich will hier mal ein paar meiner aktuellen Gedanken zu einer neuen Kamera in den Ring werfen und meine LeserInnen bitten, mir mit Rat und Tat und Tipps zur Seite zu stehen. Wenn aber einer sagt „du brauchst mindestens tausend Euro“, dann muss er mir die zu Weihnachten schenken, okay?

  1. Eigentlich bin ich ja einer, der nicht unbedingt mit der Kamera loszieht, um Fotos zu machen. Bislang arbeite ich so, dass ich immer meinen Apparat dabeihabe, um alles abzulichten, was ich interessant finde. Das spricht ja für eine Kompakte. Allerdings ist meine A540 ja noch nicht kaputt.
  2. Andererseits träume ich oft davon, die Einschränkungen meiner Kamera zu überwinden. Dazu gehören vor allem drei Dinge:
    • Ich möchte gerne auch mal HDR-Fotos machen, ohne meine Kamera auf mein Ministativ zu setzen und dreimal auszulösen, in der Hoffnung, dass ich dabei die Kamera nicht verwackle. Stichwort: Bracketing. Ich habe das bei Leo gesehen.
    • Ich möchte keine JPEGs als Ausgabeformat haben, damit ich besser an meinen Fotos herumbasteln kann. Stichwort: RAW-Modus.
    • Ich möchte eine Riesenobjektivöffnung, um Bilder mit sehr geringer Schärfentiefe machen zu können. Stichwort: Wechselobjektive, da die Kompakten maximal eine Öffnung von 2,8 haben. Ich hätte gerne wenigstens 1,8, irgendwann, muss nicht gleich zu Anfang sein.
    • Ich will Makro. Wie ist das bei DSLRs? Da muss man doch ein teures Objektiv kaufen, oder tut es da auch eine Makrolinse?
  3. Die Kamera muss nicht das allerneueste Modell sein, aber ich will auch keine Gebrauchte kaufen.
  4. Sollte es doch eine DSLR sein, müssen es auch nicht 10-12 MP sein. Alles ab 6MP mit einem APS-C-Sensor scheint für meine Zwecke ausreichend.

Schwierige Entscheidung. Folgende Kameras finde ich attraktiv:

  • Die Canon EOS 350D: schon älter, hat aber alle Features der 400D, wenn ich richtig sehe, gibt es mit Kit-Objektiv ab 499 €. 8 MP, Bracketing, RAW. Nachteil: Das Kit-Objektiv soll relativ unterirdisch sein. Fraglich aber, ob ich das überhaupt merke.
  • Die Pentax K100D super: nur 6MP, aber holla – Bildstabilisator im Gehäuse! Und das Kit-Objektiv ist wohl ganz gut. Ich könnte zunächst sogar das alte 2,0-er 50-mm-Objektiv der alten Program A verwenden. Außerdem ist dass Ding wohl sehr robust gebaut, was in einem Haushalt mit Kindern sicherlich ganz praktisch ist. Und meine erste SLR war ja auch eine Pentax.
  • Die Canon Powershot G9: halt immer noch attraktiv. Gut zum immer dabei haben, Bracketing und RAW. Aber alle Nachteile, die kleine Kameras so haben.

Was sagt ihr?

Elektrobücher sind überbewertet

Aus den Lizenzbedingungen für das Amazon Kindle:

„You may not sell, rent, lease, distribute, broadcast, sublicense or otherwise assign any rights to the Digital Content or any portion of it to any third party, and you may not remove any proprietary notices or labels on the Digital Content. In addition, you may not, and you will not encourage, assist or authorize any other person to, bypass, modify, defeat or circumvent security features that protect the Digital Content. „

Ich kaufe mir ein Buch. Wenn ich das Buch ausgelesen habe, darf ich das Buch einem Freund ausleihen. Ich darf meinem Freund sogar erlauben, das Buch seiner Frau weiterzugeben. Ich darf in das Buch reinkritzeln, wenn mir zum Beispiel eine Stelle besonders gefällt. Ich darf Eselsohren in die Seiten machen, ich darf die Reihenfolge der Kapitel ändern, indem ich einen Teil der Seiten ausschneide und anderswo wieder einklebe. Ich darf den mitgelieferten Schutzumschlag gegen einen selbstgebastelten austauschen. Wenn ich mir das Buch nicht leisten kann, darf ich es auch kostenfrei in der Bücherei ausleihen oder einen Freund fragen, ob er es mir für ein paar Wochen ausborgt.

Ich liebe Bücher aus Papier.

Rollenverständnis

Zachary Quinto, der in Heroes den bösesten aller ultrabösen Bösewichter „Sylar“ gibt, ist auserkoren, im nächsten Star-Trek-Film den jungen Spock zu verkörpern (Fotos hier). Das kann man doch nicht machen. Die Diskrepanz zwischen den beiden Rollen wird mir die Synapsen sprengen. Die Fotos vom Set sehen allerdings ziemlich gelungen aus.

Heroes ist übrigens auf Deutsch noch saublöder als auf Englisch. Guckt lieber Prison Break, aber im Original.

Menschenrechte hüben und drüben

Gestern habe ich für eine Freundin die Fragebögen der SenBJS ausgedruckt, die man ausfüllen muss, wenn man Vertretungslehrerin werden will. Am schönsten die „Zusatzerklärung“ zum Personalfragebogen für alle die, die in den neuen Bundesländern groß geworden sind – im Anhang vier Blätter mit der UN-Menschenrechtserklärung.

Ich so: „Wieso hängen die denn das hier an?“

Sie so: „Das müssen die dann unterschreiben. Die Ostler glauben ja nicht an die Menschenrechte.“