Wer „Orginal“ sagt, muss auch „Matrial“ sagen.
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Elektrobücher sind überbewertet
Aus den Lizenzbedingungen für das Amazon Kindle:
„You may not sell, rent, lease, distribute, broadcast, sublicense or otherwise assign any rights to the Digital Content or any portion of it to any third party, and you may not remove any proprietary notices or labels on the Digital Content. In addition, you may not, and you will not encourage, assist or authorize any other person to, bypass, modify, defeat or circumvent security features that protect the Digital Content. „
Ich kaufe mir ein Buch. Wenn ich das Buch ausgelesen habe, darf ich das Buch einem Freund ausleihen. Ich darf meinem Freund sogar erlauben, das Buch seiner Frau weiterzugeben. Ich darf in das Buch reinkritzeln, wenn mir zum Beispiel eine Stelle besonders gefällt. Ich darf Eselsohren in die Seiten machen, ich darf die Reihenfolge der Kapitel ändern, indem ich einen Teil der Seiten ausschneide und anderswo wieder einklebe. Ich darf den mitgelieferten Schutzumschlag gegen einen selbstgebastelten austauschen. Wenn ich mir das Buch nicht leisten kann, darf ich es auch kostenfrei in der Bücherei ausleihen oder einen Freund fragen, ob er es mir für ein paar Wochen ausborgt.
Ich liebe Bücher aus Papier.
Mehdorns Rache
Wahnsinnig! Irre! Cool! Der Solar Streak Megazord verwandelt sich bei Bedarf in einen Zug von sechzig Zentimetern Länge! Eine Eisenbahn! Sechzig Zentimeter!
War ja nicht alles schlecht damals
… oder eben doch. In den Diskussionen um Eva H. und ihre geistigen Ausfälle und insbesondere die reaktionären Reaktionen konservativer Geschwister „im Herrn“ (Tja, Geschwister kann man sich nicht aussuchen), die ich zum Teil mitbekomme, möchte ich auf eine großartige Liste von Haso hinweisen, die in der berechtigten Frage mündet:
„Was also war an der nationalsozialistischen Familienpolitik gut?“
Ach ja, und die Autobahnen hat Adolf H. auch nicht bauen lassen. Danke, Peter!
Die Welt, kontextbezogen
„Müllersen, wir haben da diese irre Story über den Kinderschänder, der jetzt mit Fahndungsfotos von Interpol gesucht wird – aber wir müssen die Seite ein bisschen aufmotzen. Die Visitors rennen uns ja sonst gleich wieder weg.“
„Kein Problem, Scheff. Die Story passt ja überall rein. Ist was mit Sex, Beziehungen, Mord und Totschlag und Kindern. Da bau ich mal was zusammen.“
Gestern auf Welt online: Interpol sucht mit Fotos nach Kinderschändern. Der Artikel ist ja soweit in Ordnung, aber die Seitenleiste lässt mich doch daran zweifeln, ob
- Kontextsensitivität immer das Mittel der Wahl ist,
- man vielleicht doch mal jemanden über die Sidebar drüberschauen lassen sollte,
- das vielleicht mit voller Absicht so gestaltet wurde oder
- die Redaktion bei der „Welt online“ einfach nur gaga ist.
Da stehen dann neben der Kinderschänderstory Bildergalerien wie „Lachen! 40 Tipps, wie Sie Ihre Kinder aufheitern“, „Die blonde Wetterfee als Strandnixe – Tamara Sedmak stellt ihre beeindruckenden Kurven vor“ und „Petas nackte Prominente – Unbekleidet für die Rechte der Tiere“. Dazu noch „Die schönsten Playmates“, so quasi als Alternative für die Kinderschänder oder auch Tipps “ Die schönen Dinge im Leben: Liebe, Sex und Streitigkeiten.“
Zumindest macht die Seite jetzt einen runden Eindruck.
Ausgezeichnet
Wir haben es ja schon immer gewusst – Awards im Interweb sind die Pixel nicht wert, aus denen sie bestehen. Andy Brice hat ein Stück Shareware geschrieben, das überhaupt keine Funktionalität besitzt und das auch – in einem Dialogfenster – offen zugibt. Nichtsdestotrotz hat dieses Programm sechzehn Preise bekommen. Da kann ich diesem Blog ja auch mal einen verleihen:
Zehn Jahre später
„Ihre Großzügigkeit hat vielen Hoffnung und Freude gegeben.“
„Sie war einfach die beste Mutter in der Welt.“
Ach ja, so als Nebenbemerkung: Vor zehn Jahren ist Mutter Teresa gestorben, aber deren Leben war wahrscheinlich nicht schillernd genug, um heute noch irgendeinen Leser hinter dem Ofen hervorzuholen.
Jede Lüge …
… braucht einen Mutigen, der sie zählt. Ich bin gespannt, zu welchen Repressalien und Stänkereien für Herbst und Engelke seitens Bild dieser kostenlose Bildblog-Werbespot führen wird.
Angst im Osten
Fortsetzung von Transit.
Die Angst, die ich als Kind vor den DDR-Staatsorganen hatte, nahm ich mit in die Jugendzeit. Einmal waren wir bei Bekannten in Hennigsdorf und ich spielte mit deren Kindern an der Havel, wie Kinder das so machen. Als wir gerade einen ziemlich großen Sandhaufen aufgeschüttet hatten, fuhr ein Boot der Volkspolizei an der Havel entlang und jemand rief durch ein Megafon, was wir denn da machten und das wir das aber mal sofort lassen sollten. Ich bekam panische Angst, dass man mich als Westkind sofort einkassieren würde und ich meine Familie nie wiedersehen würde. Nichts passiert, aber ab da wollte ich nie wieder mit, wenn meine Eltern nach Hennigsdorf fuhren. Die Bekannten sind auch bald darauf mit Kind und Kegel ausgereist.
Das zweite Erlebnis dieser Art hatte ich Anfang 1990, also nach der Öffnung der Mauer, aber vor der Wiedervereinigung. Meine damalige Freundin war aus München zu Besuch in Berlin, natürlich aber in Ostberlin – war ja alles billiger. Ich wollte sie in ihrem Jugendhotel gegenüber vom Tierpark besuchen. Also in die U-Bahn gesetzt und bis Friedrichstraße gefahren, dem Übergang des Grauens – verwinkelt, undurchschaubar und voll mit verbitterten Grenzern, die langsam das Ende der Fahnenstange vor Augen hatten und wahrscheinlich noch mal so richtig reinhauen wollten. Dort dachte ich nichts Schlimmes, als ich – schon auf Ostseite – von einem Beamten in einen Nebenraum gebeten wurde. Ich solle doch mal bitte meine Taschen ausleeren und den Inhalt auf den Tisch dort legen. Und siehe da, in meinen Taschen fanden sich ungefähr vier Mark Westgeld. Westgeld! Ich war Westgeldschmuggler! Ich wollte den ganzen Osten mit imperialistischer Währung zumüllen und die Zonis um ihre geliebten kleinen Aluchips bringen! Nun denn, die Konsequenzen waren nicht zehn Jahre Bautzen oder Nordsibirien, wie ich in meiner Panik angenommen hatte. Ich musste das Geld abgeben und bekam eine Quittung dafür. Die war ziemlich unbrauchbar, außer man wollte Mutti zeigen, das man das Verpflegungsgeld nicht wieder für Comichefte ausgegeben hatte.
… wird fortgesetzt …
Mehr Gedanken übrigens drübigens im Stralau-Blog.
Immer Ärger mit der Technik
Nerdcore ist am Boden:
Da sitzt man in Kleinbloggersdorf in seinem kleinen Häuschen, starrt auf die lodernden Flammen, die aus der Wertkauf-Villa schlagen, überlegt, ob man nicht Hilfe anbieten soll und denkt „zum Glück ist das nicht mir passiert“. Alles Gute, lieber René, und wenn du irgendwelche blöden Tipps brauchst, nur fragen. Aus meiner langjährigen Berufserfahrung heraus manifestiert sich: Es liegt immer am Encoding.
So sieht das übrigens grade aus da drüben:
Update: Er ist zurück.


