Archiv der Kategorie: kotzen

Wer findet die Fehler?

Dass Informatiker, insbesondere Studierende der Informatik, zu den orthografisch eher benachteiligten Mitgliedern der Gesellschaft gehören, war mir nichts Neues. Dass aber mittlerweile auch bei solchen Aufgaben wie der Erstellung eines Programmhefts für eine kleine Konferenz auch keine Rechtschreibprüfung mehr herangezogen wird, erschreckt doch.

Trotz sorgfälltiger Bearbeitung aller termingerecht eingereichten Unterlagen können
der Herausgeber und der Verlag keine Gewähr für vollständige und richtige Eintragungen
übernehmen. Schadenersatz für fehlerhafte, unvollständige oder nicht
erfolgte Eintragungen und Anzeigen ist ausgeschlossen.
Die Freispeisen und -getränke sind eine Zugabe, auf die es keinen Rechtsanspruch
gibt, erst recht nicht, sollten die Vorräte aufgebraucht sein.
Während der Konferenz werden Fotos gemacht, welche wir veröffentlichen wollen.
Wir gehen grundsätzlich von Ihrer Zustimmung zur Veröffentlichung aus. Wollen
Sie dagegen wiedersprechen, so sprechen Sie uns hierauf an. Der Wiederspruch
ist nur dann bindend, so wir diesen schriftlich festgehalten haben. Wir bitten Sie
hierauf zu achten.

Sehr schön – inhaltlich gesehen – ist auch der zweite Absatz. Wenn der Kaffee hier alle sein sollte, bekommt ihr es aber mit meinem Anwalt zu tun!

PINTAN-Suppe

Jedes Jahr das gleiche Theater. Ich will meine Webmiles, die auf dem Kreditkartenkonto aufgelaufen sind, zu den anderen dazubuchen, die auf der Webseite schon auf mich warten. Natürlich habe ich mittlerweile das Passwort vergessen. Nach dreimaligem Versuch sperrt meine Bank das Online-Kreditkartenbanking. Verständlich, ich würde mir selbst ja auch nicht trauen. Also flugs ein neues Passwort beantragt – kommt in ein paar Tagen per Post.

So weit, so gut, das passiert mir ja jedes Jahr wieder. Aber ebenso regelmäßig komme ich wieder auf die wahnwitzige Idee „Wo ich schon auf der Seite meiner Bank bin, könnte ich ja mal wieder probieren, ohne das Online-Banking-Programm in mein Konto zu schauen. Nur so mit dem nackichten Browser.“ Dabei stelle ich fest, dass ich das Gleiche schon vor zwei Monaten versucht hatte, mit dem Erfolg, dass das Onlinebanking trotz Eingabe der richtigen PIN erst wieder freigeschaltet werden muss. Kein Problem. Man soll eine TAN von der TAN-Liste eingeben. In meinem Bankordner sind quasi die TAN-Listen meines Lebens versammelt, für jedes Jahr eine. Nur die aktuelle fehlt, die ich ja hier in diesem … nein, hier hinter den … nein, unter den … ich habe – wie jedes Jahr – vergessen, wo ich die Liste aus Sicherheitsgründen versteckt habe. Sicherer geht es ja auch nicht. Na gut, es gibt ja bei der Bank jetzt auch das SMS-Banking (hatte ich das letztes Jahr nicht auch schon versucht?). Für die Anmeldung dazu muss man allerdings eine gültige TAN von der verschollenen Liste eingeben.

Kurz und gut, Zeit für die alljährliche Routine: Bank anrufen, einen Haufen intime Fragen beantworten, eine neue PIN und TAN-Liste zuschicken lassen. Und beim Auflegen mit einem Seitenblick auf die Kiste im Regal neben dem Telefon feststellen, dass dort ja die verloren geglaubte Liste liegt, die schwupp – schon aus Gründen der Tradition – in den Bankordner zu den anderen Listen wandert.

Olympia-Boykott

Aus Protest gegen die Haltung der chinesischen Regierung, das Doping und überhaupt werde ich mir von den Olypischen Spiele 2008 in Peking nicht eine einzige Live-Übertragung ansehen. Vor allem nicht ab zwei Uhr nachts und vormittags unter der Woche. So!

Alles muss drauf

Heute morgen in unserer piefigen Nebennebenstraße dem Google-Auto begegnet. Leider hatte ich die Kamera nicht schnell genug draußen. Mal sehen, ob ich sie wegen Verletzung des §23 KunstUrhG drankriege, wenn sie mich in meiner Spacelord-Verkleidung am Straßenrand stehend im Netz zeigen.

Ihr Arzneimittelberater empfiehlt

„Das Beste an Vi. ist die Sicherheit, dass man „mit Autopilot fliegt“, dass man entspannt und ohne Sorgen zur Sache kommen kann, dass der Staender auch haelt, auch wenn man unterbrochen wird (die Kinder klopfen an die Schlafzimmertuer, der Hund bellt, das Kondom sitzt schlecht).“

Spam kann so schön und hilfreich sein.

Was tun am Wochenende?

Programm

14 Uhr: Ich bringe den Großen zum Geburtstag eines Freundes. Großer Fußball ist angesagt. Der Vater des Freundes, der – es könnte fast ein Klischee sein – nicht mehr bei der Familie wohnt, aber dafür -es könnte fast ein Klischee sein – sehr sehr viel Geld hat, karrt die Kinder in einen sagen wir mal recht schicken Tennisclub im Grunewald. Zum Fußballspielen.

20 Uhr: Ich hole den Großen ab. Es gab sage und schreibe vier bedruckte T-Shirts mit Namen des Kindes und irgendeinem lustigen Spongebob-Vereinsnamen, einen Pokal, einen Preis (ein Entenradio). Abends dann die Aussage „Du, XYs Papa ist aber nett, dass es bei dem Geburtstag so viele Sachen gab“. Ich antworte lieber nicht.

Abends erwischt mich doch noch einmal die Frustkeule, auch wenn ich ja weiß, das Neid krank macht und XYs Papa vielleicht Geld hat, damit aber seine Familie auch nicht zurückkaufen kann. Sodann schweifen meine Gedanken zurück zu meinem Nachmittag:

Kontrastprogramm

Ein Freund feiert zeitgleich seinen Dreißigsten und die Segnung seiner Kinder (etwas Ähnliches wie, aber völlig anderes als Taufe und ohne Wasser). Ein Haufen wirklich netter Freunde sind eingeladen, darunter auch eine Bloggerin, die ich bislang nur vom Lesen und kommentieren kannte, mein Fahrradhändler R. und der große Bergebär, mit dem ich Direktkameralattenmessen machen konnte. Wir sitzen im Gemeindegarten, grillen, schauen den Kindern beim Toben im Matsch zu und freuen uns am Leben und daran, dass wir uns kennen und kennenlernen.

Ich bin überreich beschenkt mit soviel Kapital,

weil du, mein Gott, mir liebevolle Freunde gibst.

Wie sich das weiße Licht in bunte Farben bricht,

so seh in vielen Menschen ich auch dein Gesicht.

Arno & Andreas – Überreich beschenkt

Spritz!

Klappern gehört zum Handwerk

Handwerker sind im Haus. Versprochen war, dass sie nur vor 10 Uhr und zwischen 13 und 14 Uhr mit schwerem Gerät den Fußboden im Erdgeschoss aufstemmen würden. Haha.

Wenn sie nicht gerade mit irgendwelchen Kuhfüßen auf dem Estrich herumhauen, dabei lautstark irgendein widerliches Kommerzprivatradio mit den größten Hits der Achtziger hörend und das Stemmen mit kräftigen Brunftrufen begleitend, schieben sie eine Schubkarre, die sie vermutlich im Handwerksmuseum ausgeliehen haben und die schon seit dem Baubeginn des Kölner Doms nicht mehr geölt wurde, zum Container (siehe Foto), um dort den Inhalt der Karre lautstark und unter ähnlichen Schreien zu entleeren. Kleine Arbeitspausen werden dazu genutzt, direkt unter unserem Fenster zigarettenkonsumierend sich grölend über das Wochenende zu unterhalten oder Studentinnen, die fluchtartig das Gebäude zu verlassen, sexualtaktisch anzupöbeln.

Haare ohne Ende

Ja, lieber Bergemensch, so geht das los, wenn man einunddreißig ist. Die Haare, an die man sich in drei Jahrzehnten gewöhnt hat, verfärben sich oder segnen das Zeitliche. Trost ist jedoch nahe: An den unmöglichsten Stellen beginnt dafür ein nie dagewesener Bewuchs. Und so erfüllt sich ein Teil der Wünsche in diesem kleinen Lied (schon wieder diese Band):

„Ich will einmal nach Saarbrücken (Ja, Saarbrücken wäre nett).
Ich will Haare auf dem Rücken (und ein rosa Himmelbett).
Ich will nie etwas glauben, was es gar nicht gibt.
Ich möchte mal ein Model treffen, daß sich in mich verliebt.“

die ärzte – Ich wär gern Madonnas Dickdarm