PINTAN-Suppe

Jedes Jahr das gleiche Theater. Ich will meine Webmiles, die auf dem Kreditkartenkonto aufgelaufen sind, zu den anderen dazubuchen, die auf der Webseite schon auf mich warten. Natürlich habe ich mittlerweile das Passwort vergessen. Nach dreimaligem Versuch sperrt meine Bank das Online-Kreditkartenbanking. Verständlich, ich würde mir selbst ja auch nicht trauen. Also flugs ein neues Passwort beantragt – kommt in ein paar Tagen per Post.

So weit, so gut, das passiert mir ja jedes Jahr wieder. Aber ebenso regelmäßig komme ich wieder auf die wahnwitzige Idee „Wo ich schon auf der Seite meiner Bank bin, könnte ich ja mal wieder probieren, ohne das Online-Banking-Programm in mein Konto zu schauen. Nur so mit dem nackichten Browser.“ Dabei stelle ich fest, dass ich das Gleiche schon vor zwei Monaten versucht hatte, mit dem Erfolg, dass das Onlinebanking trotz Eingabe der richtigen PIN erst wieder freigeschaltet werden muss. Kein Problem. Man soll eine TAN von der TAN-Liste eingeben. In meinem Bankordner sind quasi die TAN-Listen meines Lebens versammelt, für jedes Jahr eine. Nur die aktuelle fehlt, die ich ja hier in diesem … nein, hier hinter den … nein, unter den … ich habe – wie jedes Jahr – vergessen, wo ich die Liste aus Sicherheitsgründen versteckt habe. Sicherer geht es ja auch nicht. Na gut, es gibt ja bei der Bank jetzt auch das SMS-Banking (hatte ich das letztes Jahr nicht auch schon versucht?). Für die Anmeldung dazu muss man allerdings eine gültige TAN von der verschollenen Liste eingeben.

Kurz und gut, Zeit für die alljährliche Routine: Bank anrufen, einen Haufen intime Fragen beantworten, eine neue PIN und TAN-Liste zuschicken lassen. Und beim Auflegen mit einem Seitenblick auf die Kiste im Regal neben dem Telefon feststellen, dass dort ja die verloren geglaubte Liste liegt, die schwupp – schon aus Gründen der Tradition – in den Bankordner zu den anderen Listen wandert.

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