Archiv der Kategorie: lachen

Unschöne Begegnungen

Nach einem Kurzgespräch mit einer Kollegin:

Das größte Problem von Alice ist doch, dass du als männlicher Kunde davon träumst, dass diese Frau aus der Werbung kommt, mit nichts, nur einem roten Schleier oder wenigstens nur diesem Kleidchen bekleidet und dir mal so richtig den Anschluss einrichtet. Stattdessen steht dann ein schwitzender Mittfünfziger mit ungepflegtem Bart im Blaumann vor der Tür.

Da bleibe ich doch bei der T-Com, da habe ich wenigstens keine überzogenen Erwartungen an den Service.

Das Handwerk der Journalisten

Tja, Recherche will gelernt sein. Das Bildblog hat eine wunderbare Story über einen ganz kleinen Hoax mit großer Wirkung. Einfach mal kurz bei den Vornamen des neuen Wirtschaftsministers im entsprechenden Wikipedia-Artikel einen kleinen „Wilhelm“ reinschmuggeln und sehen, was passiert … genial!

Alle, alle haben es übernommen: Handelsblatt.com, heute.de, rp-online, Spiegel online (siehe den besonderen Kniff), RTL-Nachtjournal, Rheinische Post, SZ, Münchner Merkur und, und, und.

Schlimme Erinnerungen

Drüben bei Freunden läuft gerade eine Runde Nostalgie – wir erinnern uns der Musik aus vergangenen Tagen. Wo ich gerade an die Achtziger denken muss:

Schön der Moment, als Lars und ich in der Disco unbedingt diese spezielle Klatschtechnik von Billy Idol im Video zu „Flesh For Fantasy“ ausprobieren wollten. Dabei schlugen wir praktisch gleichzeitig unsere Nervi ulnarii (also jeder einzeln) so dermaßen unglücklich gegeneinander, dass wir erst einmal raus in den Schnee mussten, die Ellbogen abzukühlen.

Hier zum Ãœben:

Schreibaufgabengeschichte

Danke für die Steilvorlage, Olli. Hier die Geschichte:

Ich saß – wie jeden verdammten Montag, wer hatte überhaupt den Montag erfunden – wieder in meinem unheimlich stinkenden kleinen Kabuff von Detektivbüro. Seit Wochen herrschte absolute Flaute auf dem Markt für Schnüffelei, nicht mal eine sich betrogen wähnende Ehefrau wollte, dass ich mich mit meiner Pentax auf die Lauer legte, um ihren Mann in flagranti zu ertappen. Die Leute wollten mich einfach nicht mehr. Vielleicht sollte ich mich aufs Muscheltauchen verlegen, dazu fehlte mir aber ein Boot, dachte ich so bei mir, stopfte mit ein paar undefinierbare Kräuter in meine Pfeife und gab mir selbst Feuer – war ja auch keiner sonst da. Ehrlich gesagt, wurde mir schon etwas schwummrig (wer hatte mir bloß dieses Zeug angedreht?).

Tatsächlich sollte hier in meiner ruhigen Bude aber schon sehr bald ziemlich die Post abgehen. Eine Lady (und wenn ich Lady sage, meine ich diese Neunzig-Sechzig-Neunzig-Wuchtbrummen) mit gefährlich hohen Stilettos betrat mein Büro, nein, sie betrat es nicht einfach so, sie tanzte förmlich herein, ohne auch nur daran zu denken, die Tür hinter sich zu schließen. „Toll, heute ist dein Glückstag“, dachte ich bei mir und war auf der Stelle hellwach. Ihr Akzent war osteuropäisch, ihre Augen wie Smaragde und sie hatte riesige … aber ich riss mich noch einmal zusammen, bevor ich mich so schuldig fühlen konnte, dass ich vor Scham im Boden versank. Alles, was sie von mir wollte, wenn ich ihre hastig und unter Tränen hervorgestoßenen ungarisch-deutschen Laute richtig deuten konnte, war augenscheinlich, dass ich ihre entflogene Eule wiederbeschaffte. Unter einem spannenden Auftrag inklusive der günstigen Gelegenheit, eine verzweifelte Klientin zu trösten, hatte ich mir allerdings etwas anderes vorgestellt. Die Frau war hysterisch, ganz klar, und hysterische Frauen machen mir Angst. Plötzlich kam mir die rettende Idee! Sofort begann ich, so derart heftig an der Pfeife zu ziehen, dass schon bald die gesamten acht Quadratmeter Büro von einer Wolke glücklich machender Substanzen eingenebelt war. Die Wuchtbrumme sank ohnmächtig zu Boden, ich konnte sie aus dem Büro schaffen und hinter dem Haus in einem Container drapieren – und hatte endlich wieder meine Ruhe.

We are scientists

Mit hoch begabten, multilingualen, sich hirnzerfetzende Dinge ausdenkenden Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten hat sicher Vorteile. Man weiß immer, an wen man sich wenden muss, wenn man Fragen zur Korrektheit und Vollständigkeit eines Kalküls für RDF-Schema hat, zum Beispiel. Aber was die einfachen Dinge des Lebens angeht, scheinen die meisten lieben Kollegen nichts bei Mutti oder Vati gelernt zu haben.

Wir werden hier in Zukunft wohl auch Weiterbildungsangebote anbieten müssen. Mögliche Themen wären:

  • Was macht eigentlich die Bürste in der Toilette?
  • Teller stapeln – die Türme von Hanoi in der Praxis (bislang werden die kleinen Teller immer ganz unten platziert)
  • Licht aus, Tür zu: Energiewirtschaft im Kleinen
  • Splish splash – I’m taking a leak Oder Warum es die Kollegen aus Raum 110 ein bisschen stört, wenn sämtliche Klotüren offen sind

Rein haushaltstechnisch gesehen scheint ein durchschnittlicher Wissenschaftlicher Mitarbeiter die Überlebenschance eines Lemmings auf einem Rügener Kreidefelsen zu haben. Ein Wunder, dass morgens immer noch so viele hier anzutreffen sind.