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Mein liebster Unix-Befehl

Achtung – Nerd-Content!

Mein allerliebster Unix-Befehl ist ja find. Zusammen mit der Option -exec lassen sich Dinge realisieren, für die Windows XP seinen dummen Suchhund schon massiv mit Steroiden vollpumpen müsste.

Für Windowsnutzer: Stellt euch einfach vor, der Windowssuchhund würde erstens haarklein und genau nach den Dateien suchen, die ihr ihm angebt und außerdem noch wundervolle Dinge(TM) mit dem Gefundenen anstellen, denen nur eure Fantasie und die Möglichkeiten des Systems Grenzen setzen. Hier einige Beispiele:

Suchen nach vorhandenem Text in allen Dateien im aktuellen Verzeichnis und Unterverzeichnissen (okay, kann der Windowswuffi auch)

find . -exec grep -Hi "foobar" \{\} \;

Suchen nach vorhandenem Text in bestimmten Dateien im aktuellen Verzeichnis und Unterverzeichnissen

find . -name \*.java -exec grep -Hi "foobar" \{\} \;

Löschen von Backupdateien

find . -name \*.bak -exec rm \{\} \;

Normalisieren der Zugriffsrechte für Dateien und Verzeichnisse (Unix only, ich hab gern 755 für die Verzeichnisse und 644 für die Dateien)

find . -type d -exec chmod 755 \{\} \;

find . -type f -exec chmod 644 \{\} \;

Und so weiter. Mit Hilfe von Cygwin lässt sich dieses wundervolle Werkzeug auch unter Windows nutzen. Eine Übersicht über die Optionen von find findet sich hier.

Die Unterwürfigkeit des Betriebssystems

Manchmal kann einem die Servilität des Betriebssystems auch ganz schön auf den Zeiger gehen.

Ich: „Verschiebe diesen Ordner von E: nach C:! Loslos!“

XP bereitet vor.

XP schiebt.

XP: „Ooooh Meister! Ich habe eine Systemdatei gefunden. Was soll ich nur tun? Ich bin doch so unwissend und klein, sag du mir, was ich damit machen soll!“

Ich: „Verschieb einfach alles, hörst du? Alles!“

XP rödelt.

XP: „Fertig, Meister!“

Ich: „So, und nun lösche Ordner XY. Nicht in den Papierkorb legen, hörst du? Einfach löschen, okay?“

XP bereitet vor.

XP löscht.

XP: „Ooooh Meister! Ich habe eine Systemdatei gefunden. Die darf ich doch nicht einfach löschen oder? Da könnte doch was kaputtgehen. Was soll ich nur tun?“

Ich: „Ich bin Administrator. Ich bin also quasi Gott auf diesem System. Wenn ich sage, löschen, DANN MEINE ICH LÖSCHEN. ALLES. ALLES! Oder spreche ich etwas bashinesisch?!“

XP rödelt zwei Sekunden.

XP: „Ähem. Ähem, Meister?“

Ich: „Jawassn?“

XP: „Kuck mal, die Datei hier ist schreibgeschützt und da dachte ich …“

Ich: „Schreibgeschützt AM ALLERWERTESTEN! Ich sagte löschen! LÖSCHENLÖSCHENLÖSCHEN!“

XP duckt sich und löscht weiter, so ca. vier Sekunden. Ich versuche derweil wieder in den Produktivmodus zurückzuschalten.

XP (leise): „Und das hier?“

Ich gebe vor, nicht gehört zu haben.

XP (etwas lauter): „Äh Meister, und das hier?“

Ich: „Mannmannmann. Was ist denn unddashier?“

XP: „Eine ausführbare Datei. Äh, du hattest nicht gesagt, was ich mit ausführbaren Dateien machen soll und auf der Grundschule in Redmond haben wir gelernt, dass ausführbare Dateien etwas ganz kostbares sind und man die nicht einfach so löschen darf, ich meine, vielleicht darf ich sie wenigstens erstmal nur in den Papierkorb verschieben, nur so ein bisschen und später …“

Ich (klicke so heftig auf den „OK“-Button, dass der Mauszeiger hinten am LCD wieder rauskommt): „OOOOOOOOKAAAAAAAAY! Löschenlöschenlöschenlöschen! ICH WILL NIE WIEDER, hörst du, NIE WIEDER angequatscht werden, wenn du deine blöden Betriebssystemaufgaben erfüllst. DU MACHST, WAS ICH SAGE UND HÄLTST DEINE BLÖDE UI BIS DU FERTIG aaaaaaargh“

Ich liege mit einem mittleren cola-stress-induzierten Herzkasper neben dem Schreibtisch und kann vor dem Blackout nur noch folgende Worte auf dem Bildschirm erkennen:

„Festplatte nicht formatieren? (J/N)“

Wanderidee

Hier in der universitären Forschung werden ja vor allem irre Ideen produziert, weniger sinnvolle Systeme. Schön ist es deshalb immer, wenn eine Idee, die ich irgendwann einmal in einer dieser endlosen Hirnsturmsitzungen geäußert hatte, sich auf den Weg macht, in ein Fremdhirn spaziert und dort Wurzeln schlägt, wächst, gedeiht und mannigfaltige Frucht bringt.

Meine Idee fing so an:

Bei einer Überprüfung meiner del.icio.us-Tags fiel mir ein, dass ich doch mal nachsehen könnte, wer eigentlich meine Heimseite getaggt hat. Es stellte sich heraus, dass es weltweit nur einen gab, der das gemnacht hatte. Leider sind bei del.icio.us aber die Usernamen quasi anonym, es ist also nicht ersichtlich, wer sich hinter dem User verbirgt, der meine Seite getaggt hatte.

Was sich aber natürlich herausfinden lässt, ist

  • Welche Tags verwendet der User?
  • Welche Seiten hat er getaggt?
  • Wo lassen sich weitere Informationen über den User finden?

Wenn es darüber hinaus den gleichen Usernamen auch noch auf anderen Systemen gibt, auch

  • Welche Fotos hat der User auf Flickr eingestellt?
  • Wie sind diese Fotos getaggt?

Die Problemstellung: Kann man aus dieser Menge semistrukturierter Informationen (Tags, URLs, Fotos) eine Schätzung über die Person, die sich hinter den Tags verbirgt, ableiten? Wie ließe sich so etwas bewerkstelligen? Wie ließe sich so etwas verhindern? Und wer zum Henker ist „dolefulrabbit“?

Die Idee, ursprünglich unter dem widerwärtigen Arbeitsnamen „Semantische Rasterfahndung“ geboren, ist zu Sebastian Kurt gewandert, der daraus eine Studienarbeit und jetzt auch noch eine Diplomarbeit baut. Außerdem betreibt er seit kurzem das Blog vIdentity, das ich mit Spannung verfolgen werde.

Wenn Linux-Distributionen Frauen wären (2)

Und weiter geht es mit den unsauberen chauvinistischen Vergleichen (Teil 1 ist hier) – jetzt neu in Zusammenarbeit mit Philipp von „Geeks have feelings too„, der auch für die englischen Übersetzungen verantwortlich zeichnet:

Slackware

Als du anfingst, dich für Mädchen zu interessieren, war Susi Slackware diejenige, mit der du die ersten Erfahrungen machtest. Alles war neu und schrecklich kompliziert, aber was du bei ihr gelernt hast, konntest du bei jeder Frau danach gebrauchen.

ArchLinux

Sie erinnert dich wirklich an deine Freundin Susi Slackware aus der Grundschule, mit der zusammen du immer Pacman gespielt hast – und andere Spielchen. Irgendwie ist sie auch nicht so richtig erwachsen geworden.

Yellow Dog Linux

Die Frau mit dem gelben Haustier macht es nicht gerade mit jedem. Wenn du nicht gerade (Grafik-)Designer oder sonst irgendetwas ausgefallenes bist, lässt sie sich mit dir gar nicht ein. Mittlerweile steht sie allerdings mehr auf Zocker mit viel, viel Geld in der Tasche.

Wir geben weiter an den Kollegen Phil, der sogar mit einer Fanfare (politisch korrekt in einem freien Audioformat) aufwarten kann.

Gutsy Gibbon

Mark Shuttleworth, die treibende Kraft hinter [K|X|Ed]Ubuntu, kündigt die nächste Version namens „Gutsy Gibbon“ an. Nicht ganz so eloquent wie Steve Jobs, aber die Mail liest sich doch ganz interessant. Es wird einen Ableger für ultraorthodoxe Linuxer geben, der ausschließlich quelloffenen Code enthält – Programme, Treiber, Betriebssystem. Ansonsten sind noch ein paar nette visuelle Features geplant, man will ja mit OS X und Vista mithalten können, und die Installation soll noch einfacher werden. Mal sehen.

Übrigens ist seit einer Woche Ubuntu 7.04 („Feisty Fawn“) draußen. Die Namensgebung bei Ubuntu läuft wie folgt: Die Anfangsbuchstaben arbeiten sich alliterativ und sukzessive durch das Alphabet, außerdem muss es ein Adjektiv zusammen mit einer Tierart sein. Die alphabetische Reihenfolge kam erst seit „Dapper Drake“ dazu. Wir hatten also schon:

  • Warty Warthog
  • Hoary Hedgehog
  • Breezy Badger
  • Dapper Drake
  • Edgy Eft
  • Feisty Fawn
  • Gutsy Gibbon