Archiv der Kategorie: erinnern

Abschied ist ein bisschen wie Sterben

Thomas dokumentiert den Abriss der Loretta in der Lietzenburger Straße. Nach SO 36, Bahnhof Zoo, Eberhard Diepgen und Flughafen Tempelhof wird ein weiteres Symbol der einstigen Insel der Freiheit im vom Blut unschuldiger Regimegegner tiefrot getränkten Meer des Sozialismus demontiert. Wo soll das alles enden?

Karneval in Ostberlin – Wahnsinn
Wir fahren mit der S-Bahn hin – Wahnsinn
Karneval in Ostberlin – Wahnsinn
Westberlin is abgeschriem

Lilli Berlin: Ostberlin – Wahnsinn

 

Jugendliebe

Ich weiß, es ist ein Zeichen extremer Uncoolness in der Blogosphäre, auf Mainstream-Musik auch nur ansatzweise einzugehen (außer man ist Robert Basic) und eure postmoderne Indiemucke ist ja auch sicherlich tausendmal besser, aber ich habe gerade einen Dire-Straits-Retroflash vom Feinsten.

Bei „Romeo Und Juliet“ war ich damals unsterblich verknallt und könnte heute noch heulen, wenn ich das Lied höre, bei „Sultans Of Swing“ haben Marcus und ich immer Luftgitarre gespielt und uns gewundert, wie ein Mensch auf einer Gitarre soviele Töne produzieren kann, „Money For Nothing“ war das erste computeranimierte Musikvideo überhaupt und hat mich als jungen Computerpadawan absolut fasziniert, „Telegraph Road“ ist immer noch eins der wahnsinnigsten Livestücke, die ich kenne und …

Mark Knopfler hat die unwahrscheinliche Fähigkeit, eine Schecter Custom Stratocaster zum Heulen und Singen zu bringen wie Engel am Samstagabend, die vom Die-ganze-Woche-Gutsein erschöpft sind und ein ordentliches Bier brauchen.“

Douglas Adams

Längezweiundzwanzigmetersticht!

Eben habe ich mit dem Großen das Flugzeug-Trumpfspiel gespielt und gewonnen. Das ist eher selten, weil er die Karten nahezu auswendig kennt, aber dank des Galaxy-Transportflugzeugs (über 75 Meter lang!) und meines treuen Lockheed-Überschallknallers (3220 km/h Höchstgeschwindigkeit!) bin ich jetzt Familienmeister.

Das beste dieser ASS-Trumpfspiele war das von Markus damals in der Fünften. Es bestand ausschließlich aus Raumschiffen aus Science-Fiction-Filmen, die natürlich mit den wüstesten ausgedachten Kennzahlen versehen waren, diese aber sehr ausgeklügelt verteilt. So konnte man sich mit dem Todesstern auf der Hand schon fast wie der Darth Vader des Stechens fühlen, aber Obacht! Das Ding war zwar fünf Kilometer lang, aber lahm wie eine Raumschnecke auf Proxima Centauri. Sollte jemand das Spiel kennen und es irgendwo entdecken – ich würde es noch mal haben wollen.

Vermesser sind in der Stadt

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Ich freue mich immer, wenn ich die lustigen Techniker mit ihren dicken Jacken vor den teuren Optiken stehen sehe und „Noch’n Tuck nach links! Noch’n Millituck! Juuut!“ brüllen höre. Schließlich habe ich meine universitäre Laufbahn auch mit einem Semester Vermessungswesen inklusive Praktikum begonnen. Die Aussicht jedoch, später nur noch im Katasteramt zu sitzen und Leute von hier nach da zu schicken, war wenig attraktiv. Nichtsdestotrotz bin ich immer noch in der Lage, einen Theodolithen einzurichten.

Was tun am Wochenende?

Wir besuchen Schwesterherz und kommen im Gespräch über aktuelle Digitalkameras, Pixelmengen, Preise und solcherlei wertfreies Zeug darauf, die Gute zu fragen, was eigentlich mit der Spiegelreflex passiert ist, die wir uns damals als Schüler zugelegt und dann mangels Hobbyinteresses für 150 DM an sie vertickt hatten.

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Besagte Kamera, eine Pentax Program A, lag tatsächlich noch in einer Kiste. Alter mittlerweile: Zwanzig Jahre. Und da bei uns immer noch vier Kleinbildfilme im Kühlschrank liegen, deren Verfallsdatum noch nicht allzu lange zurückliegt, habe ich den guten alten Apparat (immerhin mit Belichtungsautomatik) mal ausgeliehen und werde mich irgendwann an den nächsten Wochenenden in die Natur begeben, um mal zu schauen, ob ich in zwanzig Jahren irgendetwas Sinnvolles über das Fotografieren gelernt habe.

Fast vergessene Philosophen

Ab und zu fällt er mir wieder ein, der schon etwas ältere Student in meinem Java-Praktikum an der TU, der irgendwann nach vorne kam und einen unserer Tutoren ansprach:

Student: „Ich hätte gerne mal eine Frage.“

Tutor (muss grade noch zwei weitere Studentengruppen beruhigen).

Student: „Ich hätte mal eine Frage.“

Tutor (endlich fertig): „Ja, dann stell sie doch, die Frage.“

Student: „Ich habe ja keine Frage, ich hätte nur gerne eine.“

Die Erinnerung an diese Episode bescherte uns noch oft so manche heitere Minute im Kollegenkreis.

War ja nicht alles schlecht damals

… oder eben doch. In den Diskussionen um Eva H. und ihre geistigen Ausfälle und insbesondere die reaktionären Reaktionen konservativer Geschwister „im Herrn“ (Tja, Geschwister kann man sich nicht aussuchen), die ich zum Teil mitbekomme, möchte ich auf eine großartige Liste von Haso hinweisen, die in der berechtigten Frage mündet:

„Was also war an der nationalsozialistischen Familienpolitik gut?“

Ach ja, und die Autobahnen hat Adolf H. auch nicht bauen lassen. Danke, Peter!