Archiv der Kategorie: denken

Wunschdenken

Jedes Wort sitzt wie angegossen. Aus Hirn und Fingern perlen Weisheiten und fröhliche kleine Bonmots und strömen auf zauberische Weise auf dem Wege der elektrischen Kraft in das Tagebuch. Tausende und Abertausende Leserinnen und Leser hängen wie gebannt vor den Kathodenstrahlröhren und Flachbildschirmen und fiebern der nächsten literarischen Eruption entgegen. Kommentare loben die Eloquenz des Autors, seine Fachkompetenz, seinen Sinn für Humor. Einige wenige melden auch Kritik an, ja, aber doch so verhalten und demütig, dass sie wie ein weiteres Lob wirkt. Verweise aus allen Ecken und Winkeln des Netzes lenken alle diejenigen auf die so wertvollen Seiten, die bislang noch nicht die Möglichkeit hatten, sich von den Zeilen des weisen Autors erleuchten und inspirieren zu lassen.

Oder aber dieses Blog. Na gut.

Extraktion

Die Rekonvaleszenz nach schmerzhaften Zahnbehandlungen gestaltet sich mitunter mühsam, aber auch mit interessanten Beigaben. So träumte ich mir gestern Nacht einen genialischen Thriller zusammen.

Es begann mit einer Fluchtszene, in der ich – zu Unrecht im Gefängnis, quasi Prison Break, nur irrer – als Mönch und meine Fluchthelferin als Nonne verkleidet, mit einem in eine rote Decke eingewickelten Baby (auch Teil der Tarnung) versuchten, das Gefängnis zu verlassen. Kurz vor dem Tor entdeckte uns der Gefängniswärter und beauftragte einen Wachhabenden, das obskurerweise nur hüfthohe Tor zu schließen. Mit letzter Kraft gelang es uns – inklusive Baby – das Tor zu überklettern und uns durch die Vorgärten der an das Gefängnis anschließenden Einfamilienhaussiedlung zu schlagen.

Ãœberblende zu unserem Fluchtversteck. Die Tatsache, die mir von der Gegend, wo wir uns dann verbarrikardierten, noch am stärksten im Gedächtnis bleibt, ist, dass es sich um – Moment – ein Strahlenschutzgebiet innerhalb eines Strahlenschutzgebiets innerhalb eines Strahlenschutzgebiets handelte. Also sozusagen ein dreifach geschachteltes Strahlenschutzgebiet. Was auch immer das ist. Dort fanden wir einen Bunker vor, sorgfältig in den Wald eingebettet. Als ich den Bunker betrat, fand ich dort zu meiner großen Ãœberraschung eine Erwachsenenbildungsklasse, vielleicht Volkshochschüler, in Aufgaben unbekannter Art vertieft. Hier endete mein Traum.

Heute probiere ich es mal mit Ibuprofen.

Supergirl

Und irgendwann wirst du mir das Herz brechen und mit irgend so einem Spinner an der Hand vor der Tür stehen.

Super Girl

And then she’d say: It’s OK, I got lost on the way
But I’m a Supergirl and Supergirls don’t cry.
And she’d say: It’s all right, I got home late last night
But I’m a Supergirl and Supergirls just fly.

Reamonn: Supergirl

Nebenbei

Ach ja, seit dem 23. Juni bin ich dann auch wieder bei der Exzellenzeleganzeliteuniversität in Lohn und Brot, Projektname „ALETHEIA“. Woher stammt der Name? Aus dem Griechischen, man findet ihn auch in der Bibel:

Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch freimachen.

Johannes 8, 32

Was das Konzept „Wahrheit“ nun mit der Semantischen Föderation umfassender Produktinformationen zu tun hat, werde ich sicherlich noch herausfinden.

Änderung der Realität

Fotografien sind ja ohnehin nur Abbilder einer irgendwie gearteten Realität. Wie wäre es denn, könnte man in die Tag für Tag gemachten Fotos nicht nur geistig etwas hineininterpretieren, sondern die eigene Interpretation physisch in das vom anderen gemachte Bild hineinschreiben? Genug philosophisch geschwafelt.

Julius von Bismarck hat einen Apparat namens „Image Fulgurator“ entwickelt, der im exakten Moment der Aufnahme eines Fotos ein eigenes Bild in das aufgenommene Motiv hineinprojiziert und das Motiv so hemmungslos nach den eigenen Vorstellungen anpasst.

Via datenform.de