Dank der Firma Hewlett-Packard bin ich seit Wochen am Rande des Nervenzusammenbruchs. Jedes Mal, wenn ich drucken will, weist mich mein Druckertreiber freundlich darauf hin, dass die schwarze und die gelbe Tinte (man könnte meinen, ich wäre BVB-Fan) fast alle sind. Wohlbemerkt: fast und nicht ganz. Anschließend muss ich zum – natürlich übers Netzwerk eingebundenen und nicht direkt in der Nähe befindlichen – Drucker springen und die OK-Taste drücken.
Ja, sind die denn bescheuert?
Ich vermute ja eher die Perfidie, dass der Nutzer von den Meldungen so entnervt ist, dass er schluchzend aufgibt, in den nächsten Blödmarkt eilt und Patronen nachkauft und zu Hause sofort austauscht, nur um den Seelenfrieden beim Drucken wiederherzustellen. Sollte das der Grund sein, schlage ich HP vor, so ab 50% Patronenfüllstand regelmäßig die Meldung zu bringen, dass man nur noch 500 (499, 498, …) Seiten drucken könne. Zackbumm – auf einen Schlag Umsatz noch mehr vergrößert.
Ich möchte dann aber auch einen Innovationspreis der Firma haben.
Das ist die Folge, wenn sich eine Firma bzw. ein großer Bereich derselben fast ausschließlich über den Verkauf von Verbrauchsgut finanziert. Eigentlich müssten die Tintenzerstäuber mittlerweile kostenlos abgegeben werden. (Wäre bestimmt auch so, wenn die Zerstäuber nicht mit „Mehrwert“ angereicht worden wären.)
Andererseits sind wir Konsumenten auch nicht unschuldig, weil wir konsequent auf die Biliggeräte gehen und damit das Businessmodell auch noch stützen.
Mit meinem Canon habe ich Glück. Der warnt zwar via Treiber auf dem Rechner und zeigt bunte Warnungen auf dem Druckerdisplay an, druckt aber dennoch anstandslos ohne lokale Intervention.