Archiv der Kategorie: über

Wer? Wie? Was?

Mein Ding ist größer als deins

Ich bin mit WordPress sehr zufrieden, aber es schadet ja nie, auch andere Plattformen anzusehen. Sehr von Nutzen ist da die WeblogMatrix, die jetzt fertig geworden ist. Endlich gibt es eine solide Basis für technologische Geschlechtsteillängenvergleiche.

Als Informatiker schaut man sich das an und denkt natürlich als erstes: Na gut, wenn ich ein wirklich sinnvolles System haben will, dann baue ich mir halt selbst eins. Ich konnte mich bislang noch zurückhalten …

Via Basic Thinking.

Warum eigentlich Grindblog?

 Grind, der; -(e)s, -e
1. Kruste auf der Haut aus geronnenem Blut: an den Rändern der Wunde bildete sich der G.; mit Grinden bedeckte Knie
2. Jägerspr. Kopf: der G. des Hirsches, Rehbocks

Quelle: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache

Igitt, das kann es ja wohl nicht sein, oder? Nein, der Name kommt eigentlich daher, dass ich seit Anfang des Jahrtausends immer wieder überlegt hatte, was ich denn gerne für einen Domänennamen hätte, wenn ich mich mal endlich dazu aufraffte, mir eine Webpräsenz zu bauen. Meine Wahl fiel immer wieder auf „grindcrank.de“. Laut dem von mir sehr oft und gerne zitierten Jargon File (als „New Hacker’s Dictionary“ in Buchform herausgegeben) bezeichnet „grind crank“ Folgendes:

grind crank: n. // A mythical accessory to a terminal. A crank on the side of a monitor, which when operated makes a zizzing noise and causes the computer to run faster. Usually one does not refer to a grind crank out loud, but merely makes the appropriate gesture and noise. See grind.

Dann hatte ich dank Freund Arne endlich auch eine Webseite, die Domäne registriert (nebenbei: bei 1&1, zu teuer und es gibt keine Subdomänen) und einige Monate später ein Blog. Das nannte ich dann halt passenderweise „Grindblog“. Hier noch eine nettere Bedeutung von „Grind“:

Aprendiendo a grindar

  Foto von kenwood, unter GNU CC Lizenz.

Magnus ist …

Das Stöckchen ist so nett, das klaue ich mir mal beim Sebas. Gib „<DeinNameOderSpitzname> ist“ bei Google ein und veröffentliche mindestens fünf absurde oder lehrreiche Ergebnisse:

  • St. Magnus ist überall.
  • Magnus ist ein großer stattlicher Rüde (aber holla).
  • Magnus ist getauft (stimmt).
  • Magnus ist auf jeden Fall ein positiv geladener Magnet im Viertel (Keine Frage).
  • Magnus ist sozialisiert mit Hunden, lebt im Moment mit einer 2jährigen Hündin zusammen (Wie bitte?!).
  • Magnus ist der Name eines heiligen Mannes aus Zentraleuropa, der einen Drachen getötet haben soll und in ein Land der bösartigen Kreaturen reiste (Lostpedia weiß Bescheid).
  • Ach ja, bevor ich es vergesse, das Magnus ist ein Treffpunkt für Schwule (Hirschfeld ist schuld!).

Ich werfe das mal weiter an Arne, Matthäus, Thomas und Richard – der darf es auch auf Englisch machen. Und wer noch will. Keiner muss.

Fieberträume

Heute nacht wurde ich innerlich dazu gezwungen, mit einem Konglomerat von verschiedenen Rohren, Abzweigungen und Anschlussstücken eine (Ab-)Leitung für meinen Husten zu bauen. Krank sein ist schon anstrengend.

Sturmblogging

Kyrill Da sitzen noch andere im Auge des Orkans und bloggen sich die Seele aus dem Leib, da darf ich nicht zurückstehen. Solange wir noch Strom und Telefon haben, wird mit brutalstmöglicher Aufklärungsbereitschaft berichtet.

13 Uhr 10

So. Die letzten Gäste sind verabschiedet, sämtliches Kinderspielzeug und die Mülltonne im Gartenhäuschen verstaut, die Gartenmöbel versperren den Hausflur. Zeit, die wertvollen Checklisten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe noch einmal in Ruhe durchzugehen.

  • Alle zu Hause? Nein, denn als Bildungsbürger haben wir unseren Ältesten natürlich trotz Warnungen in die Schule geschickt, Tochter Nummer Eins kommt mit Opa vom Kindergarten (bei dem Mistwetter setze ich mich doch nicht in den Bus :-).
  • Kerzen und Zündhölzer? Alles von Weihnachten noch reichlich vorhanden.
  • Radios mit Batteriebetrieb? (Und New-Wave-Musik am Ohr). Mal schauen, mein alter MP3-Player müsste noch gehen. Wenn ich ihn nur fände.
  • Ein netzunabhängiges Kochgerät? Unser Herd ist noch älteren Datums und hat keine IP-Adresse. Ach so, die meinen Stromnetz! Der gute alte Trangia-Sturmkocher sollte reichen, Spiritus ist noch da.
  • Mineralwasser und Konserven? Mist, wir hätten den Sprudelbereiter nicht anschaffen sollen.
  • Decken und/oder Ofen? Wenn die Heizung ausfällt, werden wir einfach das Parkett im Wohnzimmer rausreißen und in der Küche ein kleines Lagerfeuer machen. Die Kinder werden begeistert sein. Oder wir gehen zu Freunden um die Ecke, die haben einen Kamin.

13 Uhr 30

Gerade kam eine Mail der Dekanin unseres Fachbereichs herein – alle Mitarbeiter dürfen sich freuen, denn heute ist sturmfrei!

Liebe Mitglieder des Fachbereichs,

aufgrund der heutigen Sturmwarnung wird allen Mitgliedern des
Fachbereichs empfohlen, bis 14 Uhr nach Hause zu gehen, um sicher heim zu kommen.

Es besteht heute Nachmittag keine Pflicht, Veranstaltungen durchzuführen bzw. daran teilzunehmen.

13 Uhr 35

Falls noch jemand mitliest: Welche Lieder, die von Stürmen handeln, fallen euch denn so ein? Ich bin ja so retro, dass mir die ganze Zeit „Waiting for the Hurricane“ von Chris de Burgh durch den Kopf geht. Ja, früher fand ich den mal gut. Die alten Songs eigentlich immer noch …

13 Uhr 45

Sponline ist mal wieder topaktuell und liefert einen Sturmticker. Außerdem interessant für zum Beispiel Hausbesitzer: Versicherungstipps für Sturmgeschädigte.
Die größte Angst hatte ich ja als Kind immer vor herumfliegenden Dachziegeln. Ich bin bei stärkerem Wind immer ganz nah an der Hauswand langgelaufen, weil man da nicht so leicht getroffen werden konnte. Heutzutage habe ich eher Sorge, dass es mein Dach abdeckt.

14 Uhr 40

Kyrill ist pünktlich. Laut Aussage meiner Frau sollte es um 14 Uhr windiger werden (Radio) und seit fünf vor zwei pustet es hier schon ganz munter.

15 Uhr

Kleinbloggersdorf hält die Luft an. Weitere kyrillische Einträge bei Nerdcore, BatzLog oder im Hauptstadtblog.

16 Uhr

Mein IMAP-Server bei 1und1 ist schon wieder mal nicht erreichbar. Das geht schon seit Tagen, aber jetzt können sie es ja darauf schieben, dass ein Baum auf den Server gefallen ist.

Das fliegt bald weg

17 Uhr 20

Ich bin sehr gespannt, wie die Weihnachtsbeleuchtung vom Nachbarn morgen aussieht.

17 Uhr 50

Fürchterliche Szenen: Chaos, Verwüstung, zerfetzte Schienen, umgestürzte Waggons. Und ich muss alles aufräumen. Vielleicht hätte ich meinem Ältesten und seinem Freund doch nicht erlauben sollen, meine Lego-Eisenbahn aufzubauen. Ansonsten ist es draußen dunkel wie im Hinterteil eines winterschlafenden Bären und ich glaube langsam, der Sturm wurde etwas überbewertet.

18 Uhr 05

Flugzeuge hört man auch von Zeit zu Zeit noch fliegen. Freund H. hätte vielleicht doch mit dem Flieger nach Hause kommen können, anstatt den Zug zu nehmen, worum ihn seine besorgte Gattin gebeten hatte. Flugzeugen wirft es wenigstens keine Bäume vor die Nase. Bei Flügen im Sturm ist wohl auch nur Start und Landung betroffen. Warum während des Fluges nichts passieren kann, muss mir allerdings ein Strömungsphysiker oder so einer mal erklären.

18 Uhr 20

Es donnert. Das sind vielleicht gar keine Flugzeuge.

20 Uhr 30

Es waren tatsächlich keine Flugzeuge. Um 18 Uhr 30 gab es hier ein dickes Gewitter und Kyrill, der alte Schwerenöter, hatte offensichtlich seinen ersten Höhepunkt. Die Kinder sind in den Panic Room verfrachtet, will heißen, sie dürfen aus Geräuschgründen alle in einem Zimmer schlafen. Wir Eltern haben uns dann anschließend an der Tagesschau und dem Brennpunkt (es kommt immer ein Brennpunkt) delektiert. Am schönsten sind für uns seit jeher bei Wetterthemen die etwas verzweifelten Außendienstler der ARD mit ihren Puschelmikros und den Windundwetterjacken. Den Vogel schoss ein Ulli Meerkamm ab, dessen Frisur haargenau so aussah wie sein Puschelmikro – grau und zerzaust und in der gleichen Art den Widrigkeiten der Witterung unterworfen. Jetzt sitze ich hier und warte auf den zweiten Höhepunkt, der irgendwann am späten Abend oder des Nachts eintreffen soll.

20 Uhr 45

Das ist hoffentlich ein Witz, Olli! Sag, dass es ein Witz ist. Wenn nicht, habe ich gerade den ersten Berliner Sturmstromausfall live am Blog miterlebt:

„18.12: (sehr) nördliches Reinickendorf. Regen. Viel Regen. Ganz viel Regen. Aus allen Richtungen. Auch von unten, weil ich in eine Pfütze gehopst bin. Nein, nicht mit Absicht. Wind gibt es auch. Aber noch im Rahmen. Das Licht flackert. Das finde ich merkw“

Und dann verließen sie ihn. In Berlin-Rosenthal (nur unwesentlich weiter südöstlich) läuft noch alles. (Das muss ein Witz sein. Mister Zuckerbrot musste den Eintrag ja wenigstens abgeschickt haben.)

21 Uhr 50

So langsam geht das hier wieder los mit dem Regen und dem Wind. Sollte es tatsächlich erst um Mitternacht in Berlin so richtig rumpeln? Immerhin hat die Stadt heute (laut Sponline) schon 500 Feuerwehreinsätze hinter sich, von denen ich keinen einzigen gehört habe. Aber das soll ja auch alles im Süden stattfinden, das können sich die Provinzler ja nicht vorstellen, dass es in ein und derselben Stadt mehrere Wetterlagen geben kann.

22 Uhr 15

In Braunschweig passiert nichts mehr. Malcolm hat um neun rum aufgehört zu bloggen. Dafür geht an der Küste noch richtig was ab.

22 Uhr 40

Was Thomas Knüwer für das Land macht, erledigt der Tagesspiegel für die Hauptstadt mit seinem Leserreport: „Bin von einem Döner getroffen worden. Welcher Idiot isst bei diesem Wetter Döner?“ Weitere Aktualitäten aus Berlin bei Liz.

23 Uhr 15

Jetzt geht das aber noch mal los hier. Und ich wollte schon schlafen gehen. Hier unterm Dach hört sich der Wind noch mal schlimmer an, vor allem, wenn er direkt in die Heizungslüftung reinpustet. Das Fenster knackt auch schon ab und zu. Der Bus fährt aber noch. Glücklicherweise stehen hier in der Nähe keine großen Bäume. Freunde haben extra ihr Auto bei uns abgestellt, aus Sorge, auf ihrem Grundstück könnte der Baum beschließen, dem Autodach Hallo zu sagen.

23 Uhr 25

Es regnet wieder. Bö auf Bö. Insgesamt aber weit mehr als zwei. Regen ist gut. Ich habe das Gefühl, dann weht es etwas weniger. Seit über zehn Stunden an der Kiste. Kopfschmerzen. Stromausfall wäre fein.

23 Uhr 45

Okay, ich bin nicht so hart (oder vergnügungssüchtig) wie der Mann von der Küste, also habe ich nur mal den Kopf aus dem Fenster gesteckt. Nichts. Die Dächer sind noch gedeckt. Beim Nachbarn ist die Mülltonne umgefallen. Ich werde morgen wieder zur Arbeit fahren und schauen, wie es unserer Villa geht. Der letzte Wasserschaden ist noch nicht so lange her.

23 Uhr 50

Gute Nacht.