Wir haben, um die häusliche Rechnernutzungssituation etwas zu entschärfen, ein Apfel-Macbuch bestellt. Damit arbeite ich dann dauerhaft auf drei Systemen, das hält geistig fit und informationstechnisch flexibel bis ins hohe Alter. Und man macht sich zur Zielscheibe gleich dreier Communities – der Steve-Jünger, der Linux-Frickler-Bande und der breiten gesichtslosen Masse der Microschergen. Eine gute Gelegenheit, zu lernen, über den religiösen Spitzfindigkeiten zu stehen. Warum drei Systeme?
Windows XP: Das ist das System, dessen GUI ich einfach am besten beherrsche. Außerdem hat es die breiteste Treiberunterstützung – auch für meine TV-Karte, einen alten Scanner, meine Kamera und viele andere Dinge. Und Bildbearbeitung und Spiele laufen am einfachsten unter Windows.
Linux: Damit bin ich auf professioneller Seite aufgewachsen. Wenn man an einer Universität studiert, die von vornherein mit seltsamen Rechnern (vor allem Suns) ausgestattet ist, stellen sich die Weichen für das System, auf dem man entwickelt, recht deutlich. Linux ist sicherlich das System, an dem mein Herz noch am stärksten hängt. Für die Entwicklung auf einen Server hin ist das System nahezu unschlagbar, weil man einfach überall reingucken kann.
Mac OS X: Ich bin ja schon seit System 7.5 mit den Apfelkisten vertraut. Damals hatte ich ein Netzwerk aus Apple LC II betreut. Ich war nicht gerade begeistert vom System, aber man gewöhnt sich an alles, insbesondere, wenn man das magere BaföG damit aufbessern kann. Mit den ersten Powerbooks wusste ich aber schon, dass, wenn ich einen einfachen Rechner „für zum mit herumtragen“ (Ärzte-Zitat) wollte, würde es mit aller Wahrscheinlichkeit ein Apple sein. Unterwegs sind das noch die Schachteln, die man am ehesten aufklappen und sofort benutzen kann. Und mit dem Erscheinen von Mac OS X löste sich auch einer meiner größten Kritikpunkte in Luft auf, nämlich der, dass Mac OS das Innenleben des Rechners so gut vor dem Anwender verbirgt, dass man bei Problemen eigentlich nichts tun kann, außer die Kiste zum nächsten Apple-Handler zu bringen.
Um ein Fazit zu ziehen, meine persönlichen Einsatzmöglichkeiten für die Drei Systeme wären:
- Ein handgebauter Desktop-PC mit einem feinstgetunten Windows XP für Freizeitanwendungen wie Spiele, Grafik und solcherlei, aber durchaus auch mit Potenzial für Webentwicklung.
- Im Büro eine machtvolle Linux-Workstation für Softwareentwicklung, von der aus man direkt auf einen Linux-Server zugreifen kann.
- Für zum mit herumtragen ein Macbook, einfach aufklappen und loslegen. Damit kann man sich dann auch im St. Oberholz sehen lassen, ohne von der digitalen Boheme scheel angeguckt zu werden.
Ich verwende auch schon länger ein ähnliches Setup:
Tragbar ist es ein Macbook, Desktop ist handgebaut mit Windows und nem Gentoo Linux und der zweite Desktop ist noch ein PowerMac.
Windows nutze ich, seitdem ich ne PS2 habe, eigentlich kaum noch, war eh nie mehr als ne Spiele- und Photoshopplattform für mich. Das Gentoo kränkelt wegen nem defekten Mainboard auch ein wenig, habe aber vor kurzem mal wieder überraschenderweise festgestellt, dass Fluxbox immer noch schön ist und ich mich vielleicht nicht gar so arg auf die Macs stürzen sollte.
Mal sehen wie es weiter geht.
Ciao
Phil