Archiv der Kategorie: freuen

Ohrwurm

In der aktuellen Diskussion zum Thema "Unterschicht" immer wieder ein Ohrwurm:

 I want to live like common people,
I want to do whatever common people do,
I want to sleep with common people,
I want to sleep with common people,
like you.

"Common People", Pulp, 1995


Linux ist tot – es lebe Linux

Das Leben mit einer Linux-Distribution kommt einer menschlichen Beziehung viel näher als die Benutzung von Windows. Ich kann mich noch erinnern, wie ich auf meinem 386er damals Anfang der Neunziger die erste Slackware-Distribution installiert hatte. Ich besaß nur zehn Dreieinhalbzolldisketten, mit denen ich dann die Pakete für das Linux von der Uni nach Hause transportierte. Als SuSE dann irgendwann firmierte und es bei Lehmanns in der Hardenbergstraße CDs zu kaufen gab, war ich sofort dabei.

Da Linuxer eine viel stärkere und emotionalere Bindung zu ihrem Betriebssystem haben als reine MS-Droiden oder die Trendjunkies von Mac OS X, blieb ich über zehn Jahre der SuSE treu. Wir haben Höhen und Tiefen durchlebt (ich sage nur YaST2), aber jetzt ist es aus. Nachdem Novell die Firma übernommen hatte, sah alles noch ganz Gold aus – endlich eine dicke Firma mit einem Commitment zu Linux. Bis zur Version 10.0 lief auch alles so weit ganz gut. Seit aber SuSE gezwungen wurde, das ZEN-Update- und Paketmanaement, was Novell irgendwann für NetWare entwickelt hatte, mit zu unterstützen und sich zeitweise bis zu drei Paketmanagementsysteme um die Vorherrschaft über meine Platte stritten, habe ich keine Lust mehr. Zumal sowohl Sound als auch MP3-Unterstützung auf meinem Arbeitsrechner einfach nicht zum Laufen zu bringen waren (Dell Optiplex GX280) – und was will ich im Büro ohne Musik, ehrlich!

Ich habe jetzt SuSE verlassen und bin zu (K)ubuntu gewechselt.

  • Paketmanagement: von Debian, also sicher und stabil.
  • Oberfläche: KDE, mit Kubuntu.
  • Installation: genau so einfach, und man kann während der Installation die Live-CD benutzen – zum Websurfen oder so. Das kann nicht mal Windows.
  • Hintergrund: eine Firma, die einem von den Guten gehört.

Mal sehen, wie es nächste Woche aussieht, aber momentan bin ich noch sehr begeistert.

Endlich – Katzencontent bei Grindblog

Ihr vermisst die persönliche Note im Grindblog? Ihr seid entnervt von den wirren Schilderungen eines für das tägliche Leben völlig irrelevanten Kongresses? Ihr wollt es wieder haben, dieses warme, weiche Gefühl beim Lesen eines Artikels? Okay, endlich habe ich auch mal Katzencontent:

Katze und ich

 

Der Link auf ein Schweizer Blog passt. Ist ja auch eine Schweizer Katze.

Wie alles begann (5)

Die Vertreibung aus dem Paradies

Natürlich war es etwas Erhebendes, Zugang zu einem Computer zu haben, noch schöner wäre aber gewesen, einen selbst zu besitzen. Stattdessen saßen wir oft bei Markus zu neunt zu Hause am Schneider und spielten Kaiser (der Joystick wurde für jeden Spielzug immer von Hand zu Hand gereicht) oder ich ging zu Frank, wo wir die neuesten Listings aus einer der damals noch recht rar geäten Computerzeitschriften in seinen Schneider abtippten. Oder ich saß halt in der Schule. Oder ich lungerte bei Horten im Märkischen Viertel herum und begaffte meinen Traumcomputer – den Schneider CPC.

Schneider/AMSTRAD CPC 464

In unserer Klasse hatten nämlich seltsamerweise alle Freaks, auch die, die vor einiger Zeit noch einen ZX81 besaßen, einen Schneider. Wir waren da irgendwie anders sozialisiert, obgleich um uns herum C-64-Land war.

Im Computerraum der Schule war ich mittlerweile der Hauptbewohner und hatte mir, um nicht immer im Lehrerzimmer die Boot- und Programmdisketten abholen zu müssen, alles wesentliche auf eigene Disketten kopiert. Leider ließ ich die irgendwann herumliegen, mein Mathelehrer entdeckte sie, hielt mir einen Vortrag über „Raubkopien“ (für mich waren das eher „Sicherungskopien“, aber die Diskussion existiert seit Erfindung der Diskette) und verbannte mich für ein Jahr aus dem Computerraum.

Das hätte die Vertreibung aus dem Paradies sein können, wenn ich nicht kurz darauf mit Hilfe der Verwandschaft, eines Geburtstags und eines Supersonderangebots meinen eigenen Schneider gekauft hätte. Mit Grünmonitor und Kassettenlaufwerk. Ich kann jetzt noch ungefähr den Anfang von „Elite“ von Bell & Braben pfeifen. Kassetten hatten auch den Vorteil, dass man Spiele auf Vaters Doppeltapedeck kopieren konnte. Nur die Ladezeiten waren etwas langsam, aber akzeptabel, wenn man sie mit dem 1540er-Diskettenlaufwerk des C64 verglich, das war auch nicht viel schneller. Später kam dann noch eine Floppy dazu, mit den legendären Drei-Zoll-Disketten, die so teuer waren, dass ich mir vom Taschengeld immer nur eine pro Monat kaufen konnte. Dafür konnte ich meinen Computer in BASIC vernünftig programmieren und musste nicht wie die Besitzer des Feindcomputers Assembler lernen, um irgendwas Vernünftiges auf dem Gerät zustande zu bringen. Aber bald mehr zu meinem Werdegang als Programmierer.

(In der Reihe “Herzlichen Glückwunsch oder Wie alles begann“ ist dies der fünfte Artikel nach jenem hier)

Nur Fliegen ist schöner

Rausgucken Freitag bin ich zum dritten Mal in meinem Leben geflogen – lacht nur. Und das letzte Mal war zwanzig Jahre her. Es war zwar nur Berlin-Zürich und zurück, aber es hat wahnwitzigen Spaß gemacht. Ich hoffe, dass unser Papier auf der Semantics 2006 im November angenommen wird, dann darf ich wieder fliegen, dieses Mal nach Wien.

Der Mann auf dem Platz neben mir muss gedacht haben, ich ticke nicht richtig, ich hatte quasi die Kamera nur zum Eisessen aus der Hand gelegt. Aber was soll’s, kannte mich ja eh keiner.

Mehr von der Reise hier.

Dreckiger Ranschmeißer

Ich. Seitdem ich bei praegnanz.de gelesen habe, wie der Gerrit sich sein nagelneues Macbook aus Spenden finanziert hat, sammelt sich beim bloßen Gedanken an das Geldverdienen der Speichel in meinem Mundwinkel. Da ich Werbung auf Blogs irgendwie nervig finde, nehme ich jetzt den direkten Weg – es gibt ab sofort einen Spendenbutton rechts unten. Ich verpreche jeder Spenderin und jedem Spender, dass ich das eingenommene Geld höchstwahrscheinlich einzig und allein für komplett sinnlosen Quatsch ausgeben werde. Oder damit meinen Server finanzieren.

Nur zehn Prozent der Einnahmen werde ich Sonntags bei uns im Gottesdienst ins Körbchen legen.