
Kann im Moment nicht so schnell bloggen, wie ich gerne wollte.
Rasenmäher vs. Maggi – 1:0.
Archiv des Autors: maggi
Alles Quatsch
Wie
Nun ja, wurde auch Zeit, dass mal einer die Luft etwas rauslässt aus dem Ballon. Schade nur, dass sich jetzt die Semantic-Web-Gemeinschaft daran aufgeilen wird, dass sie aber wirklich das Nächste Große Ding auf der Pfanne haben.
Gefunden bei Nerdcore.
Wie alles funktioniert

Für die Computerilliteraten, zur Erklärung: "How It Works…The Computer" von 1979 (!), liebevoll aufbereitet von David Guy.
Gefunden bei MonkeyFilter.
Dreckiger Ranschmeißer
Ich. Seitdem ich bei praegnanz.de gelesen habe, wie der Gerrit sich sein nagelneues Macbook aus Spenden finanziert hat, sammelt sich beim bloßen Gedanken an das Geldverdienen der Speichel in meinem Mundwinkel. Da ich Werbung auf Blogs irgendwie nervig finde, nehme ich jetzt den direkten Weg – es gibt ab sofort einen Spendenbutton rechts unten. Ich verpreche jeder Spenderin und jedem Spender, dass ich das eingenommene Geld höchstwahrscheinlich einzig und allein für komplett sinnlosen Quatsch ausgeben werde. Oder damit meinen Server finanzieren.
Nur zehn Prozent der Einnahmen werde ich Sonntags bei uns im Gottesdienst ins Körbchen legen.
Wie alles begann (4)
Unsere Schule bekam also einen Computerraum, was für mich die Erlösung bedeutete. Anstatt die Nachmittage im Kaufhaus zu verbringen, wo ich an den Tastaturen verschiedenster ausgestellter Rechner klebte, konnte ich jetzt in der Schule herumlungern. Einer der Lehrer hatte seinen Apple II zur Verfügung gestellt – Grünmonitor, zwei Diskettenlaufwerke, das war's. Als wir – unter Aufsicht des Mathelehrers natürlich – da zum ersten Mal randurften, ließ ich mir von Frank die wichtigsten Apple-Basic-Befehle erklären: PRINT, INPUT, GOTO und Fallunterscheidungen mit IF..THEN..ELSE. Die nächste Woche verbrachte ich damit, mir ein Textadventure auszudenken, dessen Logik ungefähr so aussah:
Du bist auf einer Party. Möchtest du
a) ein Mädchen anbaggern,
b) was trinken oder
c) gehen.
Je nach Tastatureingabe kam man dann zur nächsten Aktion. Man merkt schon die pubertären Einschläge und das Ganze war schrecklich primitiv, aber es funktionierte und mehr als die erklärten Befehle brauchte ich auch erst mal nicht.
Etwas später hatte Andi dann die irre Idee, daraus ein Grafikadventure zu machen und den angesprochenen Drink auf den Bildschirm zu "malen". Der sollte aus zwei Ellipsen für Glasrand und -boden, einem Strohhalm und Kullern für die Bläschen bestehen. Nachdem wir im Handbuch die Abteilung Zeichenbefehle gewälzt hatten und freiwillig (!) die Formel für die Berechnung der Ellipse ausgeknobelt hatten, konnten wir das Glas zeichnen. Es dauerte ungefähr zehn Minuten, bis die Ellipsen fertig gerendert waren. Leser mit Programmiererfahrungen können sich vielleicht vorstellen, dass das Debugging etwas haklig war und wir auf weitere Zeichnungen dann auch verzichten wollten. Ich hing aber am Haken und würde in den nächsten Schuljahren meine Nachmittage im Computerraum verbringen.
Einige Zeit später bekam die Schule dann Zuwachs durch einen (für damalige Verhältnisse) High-End-Quasi-PC von Digital Equipment. Den hatten Jens und Andi in einem Preissausschreiben "für die Schule" gewonnen. Ihre Mutter hatte für das Preisausschrieben den Spruch kreiert "Alles, was du willst, das tut er, programmierst du den Computer." Wenn das kein Lebensmotto war. Leider war der DEC nur ein Quasi-PC mit eigenem Betriebssystem, so dass das meiste an Software, was die Lehrer dann so anschleppten, gar nicht drauf lief. Ich kann mich dort eigentlich nur noch an die Textverarbeitung "Wordstar" erinnern.
Zwei weitere Computer, dieses Mal Commodore PC-10, sollten den Raum erstmal füllen. Ich gehörte mittlerweile zum festen Inventar, meine Eltern waren froh, dass ich nachmittags nicht irgendwelchen Mist machte und um fünf wurde ich immer vom Hausmeister rausgeschmissen, der endlich Feierabend machen wollte. Wenn ich dann auf der Straße vor der Schule stand, war die Welt in ein sonderbares rot-blaues Licht getaucht – der Nachhall stundenlangen Starrens auf Schwarz-Grün-Bildschirme.
(In der Reihe “Herzlichen Glückwunsch oder Wie alles begann“ ist dies der vierte Artikel nach jenem hier)
Ihr seid alle Web 2.0
Wer in Berlin wohnt oder sich aufhält, und schon immer mal wissen wollte, was es mit Web 2.0 auf sich hat – aber nie zu fragen wagte -, für den veranstalten meine Freunde vom XML-Clearinghouse am 27. September den Web-2.0-Infotag. Und wer bei del.icio.us oder einem ähnlichen Social-Bookmarking-Dienst angemeldet ist, vergibt für den eben angegeben Link natürlich ein Web-2.0-Infotag. Flacher Witz.
Angebot: Wenn jemand unter euch ist, der gern wissen möchte, was Web 2.0 ist, aber nicht irgendwo hingehen will, kann sich mal melden. Bei genügend Meldungen gebe ich eine komplett subjektive, schnöselige Einführung in das Thema.
Partnersuche für Nerds
Wie oft findet man doch unerwartet Perlen des Webs an Orten, wo man nie danach gesucht hätte. Ich stelle vor: heisetreff, die Kleinanzeigenseiten des Heise-Verlags, und dort die Rubrik "Bekanntschaften". Nun ist der Heise-Verlag ja bekannt dafür, beispielsweise das heilige Blatt (sprich c't) und das noch heiligere Blatt (iX) herauszugeben und man möchte meinen, dass so eine Seite für Kleinanzeigen von recht seriösen Leserinnen und Lesern frequentiert wird. Doch in welch Abgründe stößt (hihi, Entschuldigung) man dort vor:
Welche Sie möchte mit mir erotische e-mails und bilder austauschen. mehr später nicht ausgeschlossen. ich bin gebunden aber sexuell nicht ausgelastet.
[…] schlank, sportlich, gut gebaut (überall),rasiert […]
Paar gepflegt und gut aussehend, sie große OW, sucht ungebunden Dauerhausfreund […]
Das wirft ein ganz neues Licht auf die Nerds. Da scheint es unter der hornbrilligen Oberfläche ja richtig zu dampfen und zu knistern. Wenn das Mutti wüsste …
Kontext-Werbung at its best
Wie bei Cheezhead zu lesen ist, hat Monster seine eigene Auffassung von kontextbezogener Werbung. Ich sollte auch mit AdWords anfangen, wer weiß, was sich da noch alles ergibt.
Wie alles begann (3)
Jens war der erste, der einen hatte. Wir waren mittlerweile über die Straße gezogen und in der siebten oder achten, so genau weiß ich das auch nicht mehr. Irgendwann brachte er das Ding dann mal mit zur Schule. Es war nicht mehr brotkastenförmig, mehr so quadratisch, die Tastatur war auch nicht so griffig, wie ich sie von meinem ersten Computererlebnis in Erinnerung hatte, es gab kaum Schnittstellen, kurz: Seine Eltern hatten ihm auf dem Flohmarkt einen Sinclair ZX81 gekauft. Die Folientastatur war – gelinde gesagt – gewöhnungsbedürftig, dafür konnte man aber ganze Befehle mit einer relativ kurzen Tastenkombination eingeben. Bald hatte Andi auch einen ZX81.
Ich konnte meine Eltern leider zu diesem Zeitpunkt noch nicht von der Sinnhaftigkeit eines eigenen Homecomputers überzeugen, zumal wir mit vier Kindern und einem Einkommen nicht gerade mit Geld werfen konnten. Also blieb mir nichts anderes übrig, als bei den Freunden aus der Klasse ab und an mal so ein Gerät zu streicheln. Dann richtete unsere Schule einen Computerraum ein – und das Abenteuer begann.
(In der Reihe “Herzlichen Glückwunsch oder Wie alles begann“ ist dies der dritte Artikel nach jenem hier)
Tausend mal probiert
… tausendmal ist nichts passiert. Als ich in den Osten rübermachte, wusste ich ja noch nicht, dass die Telekom fast ganz Pankow gnädigerweise mit brandheißer niegelnagelneuer Technik – sprich Lichttelefon oder Glasfaserkabel – ausgestattet hatte, wahrscheinlich um die Jahrzehnte kommunikationstechnischen Mittelalters in der DDR wiedergutzumachen.
Als dann die Freunde und Kollegen mit den Bandbreitenschwanzvergleichen anfingen (meiner hat ein Megabit, und deiner?), wollte ich natürlich nicht hintanstehen. Ich stellte aber sehr schnell fest, dass die Telekom zwar testweise noch viel viel mehr Daten durch die Glasfaser pumpen konnte, aber die Umrüstung der OPAL-Technologie für DSL natürlich für ein paar Zonenseppel, Westflüchtlinge und Ex-Bonzen rausgeschmissenes Geld sei. Es gibt doch ISDN.
Da das noch nicht erniedrigend genug war, fingen bald alle Provider an, die Nation – oder den Teil, der schon DSL hatte – flächendeckend mit Flatrates einzudecken, bis auch der letzte Dorftrottel Tante Inges Urlaubsfotos oder Ferkelfilme in HDTV-Auflösung quasi kostenlos auf seinen Dampfcomputer herunterladen konnte. Währenddessen saß ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Informatik-Fachbereiches an einer großen Berliner Universität zu Hause und freute mich wie ein Schneekönig, wenn ich nach drei Stunden endlich fünfzig Online-Abgaben einer Praktikumsaufgabe zu Hause hatte, die ich dann korrigieren konnte. An nächtelange Unreal-Tournament-Sitzungen oder Filesharing durfte ich nicht einmal mehr denken, nachdem ich mir einen ISDN-Router gekauft hatte, der ab und zu mal nicht abschaltete und mir dann eine Telefonrechung von dreihundert Mark bescherte. Schneller und kostengünstiger war der Transport von Daten mit CD/RW von zu Hause, nur war auch die Latenzzeit ungleich höher.
Um wenigstens der Kostenfalle zu entgehen, machte ich mich auf die Suche nach einer ISDN-Flatrate. Die gab es bei der Berlikomm, also flugs den Antrag ausgefüllt und abgeschickt. Ich bekam auch postwendend eine Antwort: Die RegTP habe der Telekom erlaubt, die legendäre „letzte Meile“, also das Stück Leitung zwischen dem Kunden und dem nächsten grauen Kasten, für einen Wucherpreis an die Reseller zu vermieten. Deshalb rechne es sich für die Berlikomm nicht, mir einen Anschluss zu verkaufen. Schluchzend brach ich über dem Brief zusammen, wohlwissend, dass ich nie, nie wieder von der Telekom loskommen würde.
Verbittert saß ich eines Abends am Küchentisch, als sich meinem Haus zwei Lichtgestalten näherten. Sie gingen von Tür zu Tür, um die frohe Botschaft zu verkündigen: Ein Engel namens Alice habe ein Einsehen und würde mir einen 6-Megabit-DSL-Anschluss mit Flatrate und Telefon für unter fünfzig Euro verkaufen. Wutentbrannt schleuderte ich ihnen entgegen, dass die Telekom selbst dieses Haus, ja den ganzen Bezirk verflucht habe und wir dank der Glasfaserschlinge um unseren Hals niemals entkommen würden, aber die Boten des Engels hielten mir entgegen, dass Alice ja „eigene Leitungen habe“ und ich deshalb getrost den Erlösungsantrag unterschreiben solle.
Was soll’s, natürlich hatten Jenni und Schnupsi, oder wie sie heißen, völlig daneben getippt. Die Telekom wollte mich nicht gehen lassen, Alice hatte gar keine Leitungen und in meinem Herzen war es dunkler als je zuvor. Weil ich aber in meinem Schmerz nicht alleine sein wollte, trat ich der fantastischsten Bürgerinitiative der Welt bei – DSLnachPankow. Die hatten immerhin erreicht, dass eine Firma namens Maxxtelekom ihr DSL-Funknetz ausgerechnet in Pankow als erstes aufbauen sollte.
Leider ist auch der nächste Wimax-Sendemast in der Grabbeallee und in absehbarer Zeit keiner geplant. Auch zu den Alice-Menschen habe ich inzwischen Abstand genommen und lasse keine mehr ins Haus, stattdessen schicke ich ab und zu einen Online-Antrag hin, der mit schöner Regelmäßigkeit abgeschlagen wird („Leider können wir Ihnen zur Zeit …“). Aber jetzt hat mein Freund Henrik, der um die Ecke wohnt, doch tatsächlich eine Zusage der T-Com, dass er bis zum 4. 9. DSL im Haus hat. Die Technik haben sie ihm schon geschickt. Ich versuche es jetzt auch noch einmal:
Sehr geehrte Kundin,
sehr geehrter Kunde,vielen Dank fuer Ihre Bestellung. In den naechsten Tagen erhalten Sie die schriftliche Auftragsbestaetigung per Post. Wir wuenschen Ihnen viel Spass mit T-Online.
Mit freundlichen Gruessen
Deutsche Telekom AG, T-Com
Sollte das nichts mehr werden, hätte ich eine Doppelhaushälfte in schöner Ruhiglage zu verkaufen. Dann gehe ich zurück in den Westen.
