Archiv des Autors: maggi

[Liveblogging XML-Tage] Web 2.0 – Eine Einführung

Tja, Leute, das ist live! Arash Yalpani will natürlich direkt Anwendungen aus dem Web zeigen, was bedeutet, dass die Organisation erst einmal zehn Minuten mit der Technik beschäftigt ist. Es folgt die Aussage, dass einige der Dienste, die Arash vorstellen wollte, unter Stabilitätsproblemen leiden und deshalb doch nicht gezeigt werden können. Es bleibt der Eindruck, dass Vorträge mit Live-Beispielen, insbesondere solchen, die einen Internetzugang erfordern, eine gefährliche Sache sind. Leider fehlt eine Übersicht zu Anfang (Was ist denn mal so Web 2.0?), so dass der Vortrag etwas zerfasert. Dafür stimmt aber inhaltlich alles: AJAX, Web-APIs, Partizipation, Dezentralisierung undsoweiter. Mein Tipp: Um Web 2.0 kennenzulernen, einfach mal machen! Bloggen, Bilder auf flickr einstellen, Blogs lesen und kommentieren, Links bei del.icio.us taggen und mehr.

[Liveblogging XML-Tage] Questions on the Semantic Web

Vortragender: Ivan Herman, beim W3C für den Bereich "Semantic Web" zuständig. Ivan wirkt schon um neun uhr morgens nicht mehr ganz frisch und mit dem Vollbart könnte er auch als Linux-Kernel-Entwickler durchgehen. Aber das Thema hat was. Er beginnt damit, zu erklären, was Semantic Web nicht ist und räumt vor allem mit dem Mythos auf, das Ganze wäre so eine Art KI auf dem Web. Es folgt eine Tour durch die Aspekte von SW, die interessant sind. Leider gibt es (noch) keine Slides vom Vortrag online, sonst würde ich die hier mal verlinken. Sie sind ansprechend gestaltet, im Gegensatz zu vielen deutschen Vorträgen, die an Trockenheit vielleicht nur noch von Knäckebrot in der Sahara übertroffen werden, scheint es im angelsächsischen Raum ein Anliegen der Presenter zu sein, den Zuhörer für das Thema zu interessieren. Interessanter Ansatz …

La-La-Liveblogging von den XML-Tagen

GeheimzeichenWie jedes Jahr im Herbst zieht es uns in die karbolgetränkte Humboldt-Universität zu Berlin, um die Berliner XML-Tage zu zelebrieren. Da – wie berichtet – dieses Mal auch ein Web-2.0-Infotag organisiert wurde, werde ich versuchen, das ganze stilecht mitzubloggen.

Aber zunächst mal ein Vortrag der Konkurrenz: Ivan Herman vom W3C-Konsortium (für Uneingeweihte: Das sind die, die dafür sorgen, dass es gewisse Standards im Web gibt) über „Questions (and Answers) on the Semantic Web“.

Der Richard bloggt übrigens auch.

Wie alles begann (5)

Die Vertreibung aus dem Paradies

Natürlich war es etwas Erhebendes, Zugang zu einem Computer zu haben, noch schöner wäre aber gewesen, einen selbst zu besitzen. Stattdessen saßen wir oft bei Markus zu neunt zu Hause am Schneider und spielten Kaiser (der Joystick wurde für jeden Spielzug immer von Hand zu Hand gereicht) oder ich ging zu Frank, wo wir die neuesten Listings aus einer der damals noch recht rar geäten Computerzeitschriften in seinen Schneider abtippten. Oder ich saß halt in der Schule. Oder ich lungerte bei Horten im Märkischen Viertel herum und begaffte meinen Traumcomputer – den Schneider CPC.

Schneider/AMSTRAD CPC 464

In unserer Klasse hatten nämlich seltsamerweise alle Freaks, auch die, die vor einiger Zeit noch einen ZX81 besaßen, einen Schneider. Wir waren da irgendwie anders sozialisiert, obgleich um uns herum C-64-Land war.

Im Computerraum der Schule war ich mittlerweile der Hauptbewohner und hatte mir, um nicht immer im Lehrerzimmer die Boot- und Programmdisketten abholen zu müssen, alles wesentliche auf eigene Disketten kopiert. Leider ließ ich die irgendwann herumliegen, mein Mathelehrer entdeckte sie, hielt mir einen Vortrag über „Raubkopien“ (für mich waren das eher „Sicherungskopien“, aber die Diskussion existiert seit Erfindung der Diskette) und verbannte mich für ein Jahr aus dem Computerraum.

Das hätte die Vertreibung aus dem Paradies sein können, wenn ich nicht kurz darauf mit Hilfe der Verwandschaft, eines Geburtstags und eines Supersonderangebots meinen eigenen Schneider gekauft hätte. Mit Grünmonitor und Kassettenlaufwerk. Ich kann jetzt noch ungefähr den Anfang von „Elite“ von Bell & Braben pfeifen. Kassetten hatten auch den Vorteil, dass man Spiele auf Vaters Doppeltapedeck kopieren konnte. Nur die Ladezeiten waren etwas langsam, aber akzeptabel, wenn man sie mit dem 1540er-Diskettenlaufwerk des C64 verglich, das war auch nicht viel schneller. Später kam dann noch eine Floppy dazu, mit den legendären Drei-Zoll-Disketten, die so teuer waren, dass ich mir vom Taschengeld immer nur eine pro Monat kaufen konnte. Dafür konnte ich meinen Computer in BASIC vernünftig programmieren und musste nicht wie die Besitzer des Feindcomputers Assembler lernen, um irgendwas Vernünftiges auf dem Gerät zustande zu bringen. Aber bald mehr zu meinem Werdegang als Programmierer.

(In der Reihe “Herzlichen Glückwunsch oder Wie alles begann“ ist dies der fünfte Artikel nach jenem hier)

Es pfeift

Jeden Abend, wenn ich in meinem Arbeitszimmer sitze und gerade überlege, ob ich an meiner Diss weiterschreiben oder doch lieber eine kleine Runde Civilization IV anwerfen soll, dabei noch das Fenster öffne, um unter dem Dach ein wenig Frischluft hereinzulassen, steht er schon bereit:

Der Pfeifer. Ich weiß nicht, ob er einen Hund, eine Katze oder seinen Goldfisch ausführt, aber er pfeift. Und pfeift. Immer so einen sich hochschraubenden Ton, so in etwa eine Terz aufwärts, lang gehalten, gefolgt von einem Stakkato kurzer Töne der gleichen Bauart (also gleiche Terz). Das tut er links von meinem Fenster, unter meinem Fenster, weiter vorne an der großen Straße, far away, so close, auf jeden Fall ununterbrochen. Und jeden Abend. Mich in den Wahnsinn treibend.

Ich weiß, ich sollte gnädig sein und das als prima Übung in Nächstenliebe akzeptieren, ABER WENN ER NOCHMAL PFEIFT, STOPFE ICH IHM DIE LEINE FÜR SEIN TIER, DIE ER JA OFFENBAR NICHT BRAUCHT, WEIL ER DAS TIER JA PFEIFENDERWEISE HERBEIHOLEN KANN, IN IRGENDEINE KÖRPERÖFFNUNG UND PFEIFE AUF DIE NÄCHSTENLIEBE. Nachher kann ich ja immer noch nächstenlieb sein. Wenn Ruhe ist.

Nur Fliegen ist schöner

Rausgucken Freitag bin ich zum dritten Mal in meinem Leben geflogen – lacht nur. Und das letzte Mal war zwanzig Jahre her. Es war zwar nur Berlin-Zürich und zurück, aber es hat wahnwitzigen Spaß gemacht. Ich hoffe, dass unser Papier auf der Semantics 2006 im November angenommen wird, dann darf ich wieder fliegen, dieses Mal nach Wien.

Der Mann auf dem Platz neben mir muss gedacht haben, ich ticke nicht richtig, ich hatte quasi die Kamera nur zum Eisessen aus der Hand gelegt. Aber was soll’s, kannte mich ja eh keiner.

Mehr von der Reise hier.

Erinnerungen beim Arzt

Heute zum Gesundheitscheck – Abgabe beziehungsweise Abnahme diverser Körperflüssigkeiten inbegriffen. Als ich das Marmeladenglas mit der apfelsaftähnlichen Flüssigkeit auf den Tresen packte und mich – wie immer in solchen Unsicherheitssituationen – fragte, ob das jetzt genug sei, auf einmal ein schrecklicher Flashback aus der Grundwehrdienstzeit, erster Tag:

Randvoll?! Panzergrandier, wir wollen das Zeug nicht trinken, nur untersuchen! Und jetzt gießen sie sofort die Hälfte wieder ab und kommen dann zügig zurück.

Einer der sicherlich peinlichsten Momente meines Lebens.