Archiv des Autors: maggi

Meine Meinung

Ich werde hier mal ein kleines Projekt verwirklichen und so nach und nach alle die interessanten Blogs, Portale und andere Nachrichtenquellen aus meinem Feedreader vorstellen. Das Ganze garniert mit garantiert subjektiven, nicht immer Ernst zu nehmenden Hinweisen zur Literatur der entsprechenden Quellen der Bildung und/oder Heiterkeit. Das Ganze nennt sich … ähm … schnell einen Namen … verflixt:

Grindblog präsentiert oder kurz: GP, zu finden unter der Kategorie „präsentieren„.

Und damit keine(r) heult – ich nehme die Reihenfolge, in der die Blogs bei mir ankommen.

Get A Life, Jericho Fans

Da gibt es eine postapokalyptische Serie in den US of A, in der eine piepelige Kleinstadt versucht, in einer Art Nachkriegshölle zu überleben.

Da wird eine Staffel gesendet, die in einem finalen Cliffhanger endet. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt und der Ausgang bleibt völlig offen.

Da beschließt der Produzent der Serie, das Ganze abzusetzen.

Da rasten die Fans der Serie ein bisschen aus und beschicken den Sender mit Tonnen von Erdnüssen.

Da reicht der Protest offenbar nicht aus und es entspinnt eine ganze, unglaublich sinnlose Kampagne für die Fortführung der Serie. Ein paar Zitate:

„We have expressed our outrage.
We have expressed our indignation.
We have expressed our graciousness.“

Fight the fight for Jericho
Write and write for Jericho
Fight the fight for Jericho
So our show can still march on“ (The Battle Hymn of Jericho)

Ja, sind die denn alle bekloppt? Gibt es in deren armseligen Leben nicht wenigstens irgend eine kleine Sache in der realen Welt, wofür sie ihr Protestpotenzial und ihre Emotionen einsetzen können? Findet deren wurstiges kleines Leben nur noch in einer Fernsehserie statt?

Vergesst eure Konsolen, Kinder

Vergesst die Konsolen, verbrennt die Yu-Gi-Oh-Karten. Kein Spielzeug war besser als solches in Zeiten, da ich noch Kind war. Nur, dass meine Eltern schon in den Siebzigern zu modern waren und ich niemals mit solchem sinnlosen Plastikquatsch spielen durfte:

1970s Toy Commercials

„From precariously bouncing solid metal balls to derby cars with dozens of tiny pieces that fall off…these are the toys of the ’70s.

Via Monkeyfilter.

Bumm verboten

§328 StGB, Abs. 2, Satz 3:

„Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, [..] wer eine nukleare Explosion verursacht.“

Nichts darf man.

Fahrradkauf analog zum Computerbau

(Achtung: Wahnsinnig langer Artikel folgt!)

Weil nun nach acht Jahren die Reparatur bzw. der Austausch von Teilen an meinem Stadtguerrillafahrrad den Wert bei weitem überstiege, habe ich mich entschlossen, die Neuanschaffung eines Rads so anzugehen, wie ich das auch mit Rechnern seit Jahr(zehnt)en mache. Ich überlege mir, wieviel ich ausgeben kann, welche Teile unbedingt dran sein müssen und schaue, ob das passt. Weil ich aber weiß, dass Auswahl und vor allem Zusammenbau meine Fähigkeiten etwas übersteigen, habe ich mich an Freund R. gewandt. Wir setzen uns also gemütlich bei Brause und Keksen in den Garten und gingen meine Wunschliste durch – und ich muss sagen, das Ergebnis ist hervorragend.

Wie sollte es anders sein, wenn es mit Unterstützung eines Fahrradkuriers zusammengestellt wurde. Die wissen, was ein Radfahrer in Berlin braucht. Da ich mich so über das Rad freue, muss dieser Ort jetzt dafür herhalten, das Rad zu präsentieren. Et voilà – in seiner ganzen mattschwarzen Schönheit:

In voller Pracht

Es folgt eine kleine Beschreibung der wesentlichen Komponenten …

Lenkerspezialkonstruktion

Der Lenker ist eine handfreundliche Spezialkonstruktion, da mein Orthopäde mich davor gewarnt hat, dass er meine rechte Hand operieren müsse, sollte ich weiterhin diese MTB-Lenker verwenden. Deshalb ist die Bremse an den Barends angebracht – zum Schalten greift man dann kurz nach innen. Im Moment habe ich noch so ein Busfahrergefühl, aber das gibt sich oder wird durch eine Verkürzung der Lenkerbreite erledigt.

Standlicht vorneStandrücklicht

Standlicht vorne und hinten von b+m (ich versuche, so weit es geht, einheimische Teile zu verwenden), damit ich auch an der Ampel stehend noch gesehen werde.

Nabendynamo

Gespeist wird die Beleuchtung von einem Nabendynamo von Shimano. Das Original von Schmidt ist zwar um Klassen besser, aber unbezahlbar. Der DH-3N71 ist noch recht reibungsarm und leicht. Die Kabel hat R. genialischerweise in den Rahmen verlegt.

Federgabel

RST-Federgabel – auch zur Schonung der Gelenke. Ich bin ja noch nie mit Federgabel gefahren, am Anfang dachte ich immer, ich hätte einen Platten im Vorderrad, weil das auf einmal so weich war. Aber man kann ganz wunderbar auf dem brutalen Rosenthaler Kopfstein fahren.

Sattel

Den Sattel habe ich vom Altrad übernommen. Irgendwann habe ich den Brookssattel in die Ecke gelegt, weil mir die untere Lederkante immer die Hosen aufgescheuert hat. Der Sattel hier ist hart, aber fair.

Deore-Umwerfer hintenDeore-Umwerfer vorne

Die Schaltung nicht unter Deore war meine Bedingung – und ich habe Deore bekommen. Leiert nicht so schnell aus wie die einfacheren Schaltungen (Alivio, Nexave, huuh).

 

Gepäckträger und Ex-Fahrradständer

Der Gepäckträger ist extrem robust und ohne Schnickschnack wie Omas Federklemme. Den Fahrradständer habe ich auch schon seit sieben Jahren, da er aber vorgestern den Geist aufgegeben hat, habe ich ihn abgesägt und nur die Kupplung für den Kinderfahrradanhänger drangelassen.

 

So, das war glaube ich alles. Wer Interesse an einem Rad von 2Rad Schneider hat, kann mich gerne kontaktieren, dann mache ich statt Mundpropaganda halt mal Blogpropaganda.

Das einfache Leben

R. ist dreifacher Vater, ehemaliger Radrennfahrer, Fahrradkurier und hat eine kleine Fahrradwerkstatt im Keller. Oft finde ich R. auf einem Spielplatz in Wilhelmsruh, wo er mit seinen Töchtern und anderen Kindern Fußball spielt oder am Rand des Buddelkastens mit anderen Eltern quatscht. Oft erzählt er mir, dass er halt solange Sendungen in der Stadt herumfährt, bis das Geld stimmt – dann kann er sich mit seinen Töchtern oder Fahrradbasteleien beschäftigen.

Neulich habe ich ihn gefragt, ob er für seine kleine Fahrradwerkstatt nicht eine Webseite hat. „Och nö, ich bin da eher altmodisch, meine Werbung läuft nur über Mundpropaganda.“ Ich dachte: „Aber da könnte man doch noch so viel machen“. Wenn ich mich und R. dann so höre, komme ich mir manchmal vor wie der Fischer in der „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ von Heinrich Böll und fühle mich ertappt und gleichzeitig neidisch auf das einfache Leben.

Lalala

Gestern beim Stöbern im neuen Pappnase-Katalog gefunden: Die Lösung für langweilige Meetings und Konferenzen. Zeige deinem Gegenüber auf diskrete Weise, dass du dich für seine Ergüsse nur marginal interessierst.

Lalala-Kopfbügel

Spamlyrik

Aus der Reihe „Schöner Spammen“:

  • Menstruation Popsicle (ich möchte das Bild aus meinem Kopf verbannen)
  • „Unsere Gesellschaft hat die Software geschaffen, die es ermöglicht, schnell und leicht schriftkundig zu werden.“ (Das kaufe ich sofort.)
  • unprintable U-turn
  • Borsenplatze. (Da platzt mir doch die Borse.)

Bild ist biblisch

Na, da soll mich doch der Schlag treffen: Bruder Diekmanns Schmierblatt besitzt ein solides biblisches Fundament. Und das, wo diese Zeitung doch Tag für Tag wenigstens fröhlich das achte Gebot verletzt („Du sollst nicht falsch Zeugnis reden.“). In einem erklärenden Text zu den zehn Geboten der EKD (die ja für Bruder Kai sicher eine wegweisende Institution ist), heißt es so schön:

„Das Gebot kann aktuell sowohl auf die Rechtsprechung, als auch auf das alltägliche Leben bezogen werden, in dem die Rede über den Freund, Kollegen, Nachbarn, Verwandten diesen nicht beschädigen, verraten oder verleumdet soll.“

Gefunden bei Rochus. Hinweise auf die Springer-eigene Auslegung der Bibel finden sich – wie immer – im Bildblog.