Archiv des Autors: maggi

Flickr gegen Sozialneid

Das zweite von den drei schönen neuen flickr-Features, nämlich die Kameraseiten, hilft dann auch, dieses nagende Gefühl loszuwerden: "Wenn ich erst mal eine digitale Spiegelreflex für mindestens 1000 € habe, kann ich auch richtig gute Fotos machen."Sonnenuntergang Putlitzbrücke

Wenn ich mir dann nämlich anschaue, was ich mit meiner kleinen, aber allzeit bereiten Kraftschusskamera an meiner Seite alles fotografieren könnte, wenn ich mir nur Mühe gäbe, habe ich innerlich doch glatt wieder 1000 € gespart.

Ja, ist denn scho Weihnachten …

… bei flickr? Drei neue, feine Features werden uns beschert, von denen ich eins besonders loben möchte. Bislang musste ich Freunde und Verwandte, die sich teilweise auch sehr unsicher im Web bewegen, immer dazu einladen, sich bei flickr anzumelden, um meine eingeschränkt sichtbaren Bilder zu sehen. Jetzt gibt es eine Art Besucherausweis, so muss man das wohl übersetzen. Damit kann man bis zu fünfzig Leute einladen, sich eins der  eigenen Sets anzusehen, ohne dass sie sich extra anmelden müssen.

Ich hoffe nur, dass flickr verantwortungsvoll mit den Mailadressen umgeht – bislang habe ich aber auch bezüglich der Einladungen nichts Negatives gehört. 

Internet ist Kinderkram

Das sagt sich zumindest die Firma BRIO, unter uns letzten Eltern in Deutschland eher bekannt für qualitativ hochwertige Holzeisenbahnen und robustes Buddelkastenspielzeug. Jetzt gibt es BRIO Network 1.0, das Netz als Holzspielzeug. Komplett mit Viren, dem Mailzusteller EMO (Nomen est Omen!), Suchmaschine (oder besser: einem intelligenten Suchagenten) und haufenweise Viren.

Brio Networks 

Das Ganze ist aus Holz, wie vermuteterweise ja auch große Teile des tatsächlichen Internets und voll kompatibel zur BRIO-Eisenbahn, so dass man sich auch endlich den Wunschtraum erfüllen kann, IP-Pakete mit der Bahn zu transportieren – hohe Bandbreite, aber gleichzeitig eine Wahnsinns-Latenz.

Brio Networks 

Gefunden auf Heise dank Kollege Klaus.

Update: In einem Wiener Kaufhaus habe ich die Teile dann auch mal in echt gesehen. Deshalb die Fotos.

Ohrwurm

In der aktuellen Diskussion zum Thema "Unterschicht" immer wieder ein Ohrwurm:

 I want to live like common people,
I want to do whatever common people do,
I want to sleep with common people,
I want to sleep with common people,
like you.

"Common People", Pulp, 1995


Sie werden es nicht mehr lernen

Dass der seriöse Journalismus ("seriös" jetzt im Gegensatz zu dieser Klowand des Internets ) sowie auch eigentlich fast alle anderen das Internet nicht mehr vom World Wide Web unterscheiden können – geschenkt. Dass die fiesen kleinen Programme, die in harmloser, ja gar hübscher Form getarnt in den Rechner eindringen, Trojaner heißen – damit muss man jetzt leben. Dass Tagesspiegel-Schreiber, die aber einen schnieken Aufreißer suchen, Sachen raushauen wie

Trojaner verstecken sich heutzutage nicht mehr in überdimensionalen Pferden aus Holz.

(Thomas Gehringer im Tagesspiegel vom 26. Oktober 2006, Seite 31), scheint mir doch erwähnenswert.Die Trojaner haben sich noch nie in der Geschichte in überdimensionalen Pferden aus Holz versteckt. Es waren die Danaer. Ich habe meine Frau gefragt, die ist Geschichtslehrerin. Und wenn man unbedingt auf der Metapher herumreiten will, sollte man zumindest vorher nochmal seinen Homer lesen.