Archiv des Autors: maggi

Die Unterwürfigkeit des Betriebssystems

Manchmal kann einem die Servilität des Betriebssystems auch ganz schön auf den Zeiger gehen.

Ich: „Verschiebe diesen Ordner von E: nach C:! Loslos!“

XP bereitet vor.

XP schiebt.

XP: „Ooooh Meister! Ich habe eine Systemdatei gefunden. Was soll ich nur tun? Ich bin doch so unwissend und klein, sag du mir, was ich damit machen soll!“

Ich: „Verschieb einfach alles, hörst du? Alles!“

XP rödelt.

XP: „Fertig, Meister!“

Ich: „So, und nun lösche Ordner XY. Nicht in den Papierkorb legen, hörst du? Einfach löschen, okay?“

XP bereitet vor.

XP löscht.

XP: „Ooooh Meister! Ich habe eine Systemdatei gefunden. Die darf ich doch nicht einfach löschen oder? Da könnte doch was kaputtgehen. Was soll ich nur tun?“

Ich: „Ich bin Administrator. Ich bin also quasi Gott auf diesem System. Wenn ich sage, löschen, DANN MEINE ICH LÖSCHEN. ALLES. ALLES! Oder spreche ich etwas bashinesisch?!“

XP rödelt zwei Sekunden.

XP: „Ähem. Ähem, Meister?“

Ich: „Jawassn?“

XP: „Kuck mal, die Datei hier ist schreibgeschützt und da dachte ich …“

Ich: „Schreibgeschützt AM ALLERWERTESTEN! Ich sagte löschen! LÖSCHENLÖSCHENLÖSCHEN!“

XP duckt sich und löscht weiter, so ca. vier Sekunden. Ich versuche derweil wieder in den Produktivmodus zurückzuschalten.

XP (leise): „Und das hier?“

Ich gebe vor, nicht gehört zu haben.

XP (etwas lauter): „Äh Meister, und das hier?“

Ich: „Mannmannmann. Was ist denn unddashier?“

XP: „Eine ausführbare Datei. Äh, du hattest nicht gesagt, was ich mit ausführbaren Dateien machen soll und auf der Grundschule in Redmond haben wir gelernt, dass ausführbare Dateien etwas ganz kostbares sind und man die nicht einfach so löschen darf, ich meine, vielleicht darf ich sie wenigstens erstmal nur in den Papierkorb verschieben, nur so ein bisschen und später …“

Ich (klicke so heftig auf den „OK“-Button, dass der Mauszeiger hinten am LCD wieder rauskommt): „OOOOOOOOKAAAAAAAAY! Löschenlöschenlöschenlöschen! ICH WILL NIE WIEDER, hörst du, NIE WIEDER angequatscht werden, wenn du deine blöden Betriebssystemaufgaben erfüllst. DU MACHST, WAS ICH SAGE UND HÄLTST DEINE BLÖDE UI BIS DU FERTIG aaaaaaargh“

Ich liege mit einem mittleren cola-stress-induzierten Herzkasper neben dem Schreibtisch und kann vor dem Blackout nur noch folgende Worte auf dem Bildschirm erkennen:

„Festplatte nicht formatieren? (J/N)“

Schlauer als der Fahrradklauer?

Mit so einem schönen, neuen Fahrrad kommen ja auch die (von Kommentatoren noch angefachten) Sorgen, das Gerät könnte irgendwann mal jemandem so gut gefallen, dass er es ohne monetäre Gegenleistung einfach so entfernt. Viele Fahrradforen dort draußen beschäftigen sich mit dieser Frage, sehr nett zum Beispiel diese Sammlung mit dem Titel „How can my bike survive NYC?„. Patentlösungen gibt es nicht, aber einige sehr schöne Beachtungspunkte:

  • Sinn eines Fahrradschlosses ist nicht, den Diebstahl des Rads zu verhindern, nur, ihn zu verzögern.
  • Ziel des Schlosseinsatzes ist es, dem Dieb das Fahrrad nebenan attraktiver für einen Klau erscheinen zu lassen.
  • Es gibt ganze Tippsammlungen, die erklären, wie man sein Fahrrad auf ganz alt trimmt. Ich habe immerhin schon angefangen, um die Rahmenrohre Lenkerband zu kleben, das schützt den Lack und sorgt für mehr Hässlichkeit.
  • Den Sattel sollte man immer abnehmen, weil kein Fahrraddieb gerne lange Strecken im Stehen fährt.
  • Auch schön: Besorge dir Aufkleber irgendeiner Billigmarke (in Deutschland vielleicht eine dieser Kaufhausmarken) und ersetze alle Cannondale-Aufkleber an deinem Rad. Oder lasse sie ganz weg, so hab ich das gemacht.
  • Dumme Diebe klauen dein Fahrrad, auch wenn es billig aussieht, weil sie keinen Plan haben.
  • Schlaue Diebe klauen dein Fahrrad, weil sie wissen, dass es nur billig aussieht.

Foto-Upload per Telefon

„Ja, hallo, Niemann hier. Vom Grindblog. Ich möchte gerne folgendes Foto online haben: Jäipeg, 800 mal 600 Pixel, da drauf sind meine Kinder. Was? Ja, meine Kinder. Beim Fußballspielen. Ja, größtenteils grün – ist ja im Garten aufgenommen. Nein, nicht eingeschränkt. Nein, das können ruhig alle sehen. Ja, mit ‚Kids‘ taggen bitte.“

Anschließend stellt ein Mitarbeiter des Fotoportals das Bild an Hand der telefonischen Beschreibung zusammen und unter meinem Namen ins Web. Und wenn Don Dahlmann nicht geschrieben hätte „Wenn Zoomr das mit den posten per Mail oder Telefon und die Sache mit den Gruppen ändern, könnte da was draus werden.“, wäre ich überhaupt nicht auf den blödsinnigen Gedanken gekommen.

Kindergartenlyrik

Ein kleiner Panther
pinkelt in die Fanta,
trinkt sie wieder aus
und du bist raus!

Und ich dachte schon es gäbe nichts neues unter der Sonne – bisher konnten mir alle Witze und Reime, die meine Kinder so mit nach Hause bringen, nur ein müdes Lächeln der Erinnerung an eigene Schulzeiten entlocken.

Empeezehn

S-Bahn nach Wannsee, morgens, Wandertag, kleine arabische Jungs unterhalten sich:

„Weissu übahaup, was Empeedrei is? Alda, dis gibt sogar Empeezehn!“

„Nee, Alda.“

„Doch, Alda, isch schwörre, Empeezehn, hab isch schon gesehn.“

Fraunhofer würde sich im Grab umdrehen.

Grindblog präsentiert: [i:rrhoblog]

Der Rochus hat eine interessante Biografie: Erst Mathe und Informatik (hab ich auch gemacht), dann aber der Wahnsinnsschwenk zu Englischer Philologie und Genderforschung – warum, Rochus, warum? Zwischen der wahrscheinlich größten Linksammlung der Welt zum Thema Geschlechterforschung (irres Promotionsthema übrigens, da können wir Informatiker nicht mithalten) blitzt hie und da auch mal ein netter Artikel auf.

Aus der ReiheGrindblog präsentiert“.

Bohrende Fragen

Oft, wenn ich in unserem Schlafzimmer auf dem Bett liege und vor mich hinstarre, fällt mein Blick auf die Dartscheibe an der Wand und ich frage mich nun schon seit Monaten: Nach welchem System sind eigentlich die Zahlen auf der Scheibe angeordnet?

Der Leser dagegen fragt sich: Warum um alles in der Welt hängt bei denen eine Dartscheibe im Schlafzimmer?!