Archiv des Autors: maggi

Was tun am Wochenende?

Programm

14 Uhr: Ich bringe den Großen zum Geburtstag eines Freundes. Großer Fußball ist angesagt. Der Vater des Freundes, der – es könnte fast ein Klischee sein – nicht mehr bei der Familie wohnt, aber dafür -es könnte fast ein Klischee sein – sehr sehr viel Geld hat, karrt die Kinder in einen sagen wir mal recht schicken Tennisclub im Grunewald. Zum Fußballspielen.

20 Uhr: Ich hole den Großen ab. Es gab sage und schreibe vier bedruckte T-Shirts mit Namen des Kindes und irgendeinem lustigen Spongebob-Vereinsnamen, einen Pokal, einen Preis (ein Entenradio). Abends dann die Aussage „Du, XYs Papa ist aber nett, dass es bei dem Geburtstag so viele Sachen gab“. Ich antworte lieber nicht.

Abends erwischt mich doch noch einmal die Frustkeule, auch wenn ich ja weiß, das Neid krank macht und XYs Papa vielleicht Geld hat, damit aber seine Familie auch nicht zurückkaufen kann. Sodann schweifen meine Gedanken zurück zu meinem Nachmittag:

Kontrastprogramm

Ein Freund feiert zeitgleich seinen Dreißigsten und die Segnung seiner Kinder (etwas Ähnliches wie, aber völlig anderes als Taufe und ohne Wasser). Ein Haufen wirklich netter Freunde sind eingeladen, darunter auch eine Bloggerin, die ich bislang nur vom Lesen und kommentieren kannte, mein Fahrradhändler R. und der große Bergebär, mit dem ich Direktkameralattenmessen machen konnte. Wir sitzen im Gemeindegarten, grillen, schauen den Kindern beim Toben im Matsch zu und freuen uns am Leben und daran, dass wir uns kennen und kennenlernen.

Ich bin überreich beschenkt mit soviel Kapital,

weil du, mein Gott, mir liebevolle Freunde gibst.

Wie sich das weiße Licht in bunte Farben bricht,

so seh in vielen Menschen ich auch dein Gesicht.

Arno & Andreas – Überreich beschenkt

Spritz!

Umgezogen

Wir (also Freund Arne und ich und unsere Gemeinden und unsere Projekte) ziehen momentan auf einen dickeren Server um. Wenn es hier also zeitweise aussieht wie bei Hempels unterm Sofa, entschuldigt. Die Daten mal so:

Alt: Ein 733er Pentium 3, 256 MB RAM, 10 GB Platte.

Neu: Ein Sempron 2600+, 1024 MB RAM, 80 GB Platte.

Das sollte hoffentlich erstmal reichen.

Aufruf

Welche Frau war kürzlich bei uns zu Besuch und vermisst seitdem zwei rosa Socken in geschätzter Größe 35-38? Meine Liebste hat sie unter der Treppe gefunden und ich komme langsam in Erklärungsnot.

Bitte melde dich!

Geringfügig, befristet, raus

Ab ersten Juni also arbeitslos. Der nächste Vertrag lässt auf sich warten, die frischgegründete GmbH wartet auf Kunden und Aufträge, ich warte auf den Ablauf einer selbstgesetzten Frist, nach der ich mangels Alternativen mich dann doch wieder gebügelt und hochmotiviert in den Berliner IT-Arbeitsmarkt stürze – vielleicht.

Immerhin kann ich guten Gewissens die EM 2008 mitverfolgen.

Und alle sind am Leben, 5 Tage, 40 Stunden
Und definieren sich über das, was man den Tag so macht
Und Hallo, was machst du so, was ist aus dir geworden
Und wie fühlt es sich so an, wenn man es geschafft hat
Vollbeschäftigt, unbefristet, glücklich?

Kettcar – „Geringfügig, befristet, raus“

Klappern gehört zum Handwerk

Handwerker sind im Haus. Versprochen war, dass sie nur vor 10 Uhr und zwischen 13 und 14 Uhr mit schwerem Gerät den Fußboden im Erdgeschoss aufstemmen würden. Haha.

Wenn sie nicht gerade mit irgendwelchen Kuhfüßen auf dem Estrich herumhauen, dabei lautstark irgendein widerliches Kommerzprivatradio mit den größten Hits der Achtziger hörend und das Stemmen mit kräftigen Brunftrufen begleitend, schieben sie eine Schubkarre, die sie vermutlich im Handwerksmuseum ausgeliehen haben und die schon seit dem Baubeginn des Kölner Doms nicht mehr geölt wurde, zum Container (siehe Foto), um dort den Inhalt der Karre lautstark und unter ähnlichen Schreien zu entleeren. Kleine Arbeitspausen werden dazu genutzt, direkt unter unserem Fenster zigarettenkonsumierend sich grölend über das Wochenende zu unterhalten oder Studentinnen, die fluchtartig das Gebäude zu verlassen, sexualtaktisch anzupöbeln.

Doofe Übersetzungen

Zieht sich doch noch jedes Mal, eigentlich auch ungewollt, da komplett pubertären Witzgefühls entsprungen, ein Schmunzeln über mein Gesicht, wenn Skype mir meldet:

„Kia kam online.“

Haare ohne Ende

Ja, lieber Bergemensch, so geht das los, wenn man einunddreißig ist. Die Haare, an die man sich in drei Jahrzehnten gewöhnt hat, verfärben sich oder segnen das Zeitliche. Trost ist jedoch nahe: An den unmöglichsten Stellen beginnt dafür ein nie dagewesener Bewuchs. Und so erfüllt sich ein Teil der Wünsche in diesem kleinen Lied (schon wieder diese Band):

„Ich will einmal nach Saarbrücken (Ja, Saarbrücken wäre nett).
Ich will Haare auf dem Rücken (und ein rosa Himmelbett).
Ich will nie etwas glauben, was es gar nicht gibt.
Ich möchte mal ein Model treffen, daß sich in mich verliebt.“

die ärzte – Ich wär gern Madonnas Dickdarm