Gestern war Kontaktabend vom BPW (das ist der Businessplanwettbewerb Berlin-Brandenburg). Da mein Vertrag in diesem Jahr ausläuft, schaue ich mir ja gerne alle Möglichkeiten an, die sich mir bieten, um meine Familie und mich zu ernähren und nebenbei vielleicht auch noch ein MacBook zu kaufen.
Ein Kontaktabend ist vielleicht vergleichbar mit einer Swingerparty (ich war allerdings noch nie auf einer). Da laufen dann hunderte von kleinen Existenzgründerinnen und -gründern (als wenn die vorher keine Existenz gehabt hätten) herum wie Moorhühner auf der Suche nach Geldgebern, Anwälten oder Partnern, während alte Männer und Frauen, zu 80 % von der Volksbank, weil die den Abend sponsort, auf Knopfdruck Weisheiten absondern. Gleich bei der Anemdlung bekam ich einen riesigen Badge des Sponsors um den Hals gehängt, der mich so überrumpelte, dass ich geschlagene zehn Minuten mit einer Riesenwerbung um den Hals herumlief, bis mir einfiel, das Monstrum in der Tache verschwinden zu lassen. Anschließend suchte ich nach Leute, die ich kannte, fand keine, aber dafür ein Getränkebüffet. Auch gut, erstmal ein Bier zur Beruhigung getrunken und weiter gings.
Das Büffet war ziemlich klasse, und die Idee dieses Treffens auch gar nicht die schlechteste, nur dass ich nicht explizit Gründer bin und deshalb die Gelegenheit der "Partnersuche-Wand" nutzte, um Leute zu treffen, die interessante Dinge planen. Sehr nett war dabei, dass die Gründer eben nicht nur aus dem IT-Bereich kamen. Man kam stattdessen auch mit Leuten ins Gespräch, die Wachschutzfirmen, 24-Stunden-Kinderbetreuungen oder einen themenorientierten Eventservice für Kinder ("Wir gestalten deine nächste Halloweenparty, mit echten Zombies") aufbauen. Zum Schluss traf ich dann noch einen netten Menschen, der in meinem Bereich arbeitete, unterhielt mich ewig über Gott, die Welt und meine Dissertation und ließ den Abend bei Kuchen und noch mehr Bier und Wein geruhsam ausklingen. Mal sehen, was beim nächsten Mal passiert.
Schade, wir hätten ja jetzt zu gern gewusst, sind denn dann Kontakte / Ideen oder sonstiges entstanden an diesem Abend, oder war das Ganze eh nur ein Shcuss in den Ofen?
Ich drücke mich nämlich immer vor solchen Events, allerdings mit schlechtem Gewissen, die Chance des Jahrtausends zu verpassen..ö..
Hmm, lang, lang ist’s her. Der zuletzt genannte Kontakt hat dann tatsächlich Interesse an einer Mitarbeit bei uns angemeldet, leider hat ihn sein Lebensweg dann doch woanders hingeführt. Der Frau mit den Kinderevents konnte ich noch eine Clownin vermitteln. Die „Chance des Jahrtausends“ war das sicherlich nicht unbedingt, aber es tat gut, sich nicht mehr so allein zu fühlen.