Siebzig Jahre

Morgen jährt sich die Reichspogromnacht zum siebzigsten Mal. Ungeachtet der Rufe derer, die „die Vergangenheit doch endlich mal ruhen lassen wollen“, mag ich Geschichte nicht einfach ablegen. Vergebung dürfen wir annehmen, aber Vergessen und Grasdrüberwachsen lassen halte ich für gefährlich. Und habe mir einen meiner liebsten Comics, den ich vor vielen Jahren in der Bücherei ausgeliehen hatte, endlich selbst gekauft. Zu einem passenden Anlass. „Maus“ von Art Spiegelman, der die Bezeichnung „Comic“ insofern nicht verdient, als dass nichts hier komisch ist. Spiegelman erzählt die Geschichte seines Vaters zur Zeit des Holocausts in einfachen Bildern.

Maus

Geschafft

In Eutin haben sie schon vor Jahren vorausschauend eine Straße nach ihm benannt:

Für Steffen

Aber gestern hat er sich dann tatsächlich erfolgreich gegen drei dem Anschein nach größere und klügere Professoren verteidigen können. Gratuliere, Dr. Steffen Evers:

Steffen nachher

Am Rande: Ich habe übrigens meine Promotion zu den Akten gelegt  – bis zur Rente.

Nichts wissen macht klüger

Du kennst doch … du hast ja auch schon gehört von … da warst du sicher auch schon mal … ich mach ja jetzt in … wir benutzen da …

Wenn es angesagt ist, alles über alles und jeden zu wissen, probiere ich momentan mal das Gegenteil: Offensives Nichtwissen. Wenn jemand im Gespräch nebenbei ein Konzept, einen Namen, einen Ort erwähnt, von dem ich noch nie etwas gehört habe, tue ich nicht – wie früher – so, als wüsste ich, worum es geht, nur um nicht als Dummkopf dazustehen. Stattdessen frage ich mittlerweile einfach „Was ist das?“. Das Ziel hier ist nicht, das Gegenüber zu düpieren, sondern mehr, sich nicht mehr auf eine Art geistiges Lattenmessen1 einzulassen, indem ich mein Nichtwissen ehrlich zugebe. Und wenn der andere tatsächlich weiß, wovon er spricht, lerne ich sogar noch was dabei. Macht mir Freude.

1) Wir können das alles diskutieren
Aber doch bitte ohne zu reden
Zwischen großem Verständnis und von wegen
Die Welt geteilt in gut und schlecht
Und wer bei 10 noch steht, hat recht

Kettcar: Lattenmessen

Gründen, bis der Arzt kommt

Ich liebe meinen Arbeitgeber. Die Gründungsförderung der FU veranstaltet eine ganze Woche mit Vorträgen zu Firmengründungen, gesponsort von Berliner Brauereien. Nach jedem Vortrag ein „Get Together“ mit „Bier des Abends“.

Zum Vortrag von Sarrazin wird beispielsweise Schultheiß gereicht – klar, was Teureres darf es für unseren Finanzsenator nicht sein.

Neue Fahrradabteile bei der S-Bahn

Fahrradabteil

Die S-Bahn hat also jetzt tatsächlich diese Abteile eingeführt, wo auf einer Seite alle Sitze rausgenommen wurden.

Pro: Man kann als Radfahrer nicht mehr den Radlosen in der Bahn den Platz wegnehmen, indem man sich breit auf circa drei Sitze verteilt.

Kontra: Wenn nicht gerade ein Seniorenradausflug stattfindet, schlackert mein einsames Rad hin und her und vor allem bei Be- und Entschleunigungsvorgängen hin und zurück. Einfach so hinstellen und stehen lassen geht nicht, weil es keinerlei Haltevorrichtungen gibt.

Fazit: Nicht schlecht, Frau S-Bahn, aber noch verbesserungswürdig.

Gestern in der Eisenbahn

„Wenn ich das Start-Up schon in der ersten Stufe finanziere, dann auch in der zweiten. Why not?“

„Bei denen muss man die competence ja schon anzweifeln.“

So what? Ich bin ja auch immer nett und fair.“

Venture Capitalists unter sich auf dem Weg nach Berlin, können alles – außer Deutsch. Vielleicht hätte ich sie doch in Spandau aussteigen lassen sollen und ihnen verschweigen, dass wir noch nicht in Ostbahnhof sind.

Was tun am Wochenende?

Raus nach Lübars und den Drachen steigen lassen.

Drachen

Eigentlich sollte hier als Zitat natürlich „Geh zu ihr (und lass deinen Drachen steigen)“ von den Puhdys stehen, aber das ist mir doch zu peinsam. Deshalb:

Who’s to say where the wind will take you
Who’s to say what it is will break you
I don’t know, which way the wind will blow
Who’s to know when the time has come around
Don’t want to see you cry
I know that this is not goodbye

U2 – Kite