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How to irgendwas

Schlauer als der Fahrradklauer?

Mit so einem schönen, neuen Fahrrad kommen ja auch die (von Kommentatoren noch angefachten) Sorgen, das Gerät könnte irgendwann mal jemandem so gut gefallen, dass er es ohne monetäre Gegenleistung einfach so entfernt. Viele Fahrradforen dort draußen beschäftigen sich mit dieser Frage, sehr nett zum Beispiel diese Sammlung mit dem Titel „How can my bike survive NYC?„. Patentlösungen gibt es nicht, aber einige sehr schöne Beachtungspunkte:

  • Sinn eines Fahrradschlosses ist nicht, den Diebstahl des Rads zu verhindern, nur, ihn zu verzögern.
  • Ziel des Schlosseinsatzes ist es, dem Dieb das Fahrrad nebenan attraktiver für einen Klau erscheinen zu lassen.
  • Es gibt ganze Tippsammlungen, die erklären, wie man sein Fahrrad auf ganz alt trimmt. Ich habe immerhin schon angefangen, um die Rahmenrohre Lenkerband zu kleben, das schützt den Lack und sorgt für mehr Hässlichkeit.
  • Den Sattel sollte man immer abnehmen, weil kein Fahrraddieb gerne lange Strecken im Stehen fährt.
  • Auch schön: Besorge dir Aufkleber irgendeiner Billigmarke (in Deutschland vielleicht eine dieser Kaufhausmarken) und ersetze alle Cannondale-Aufkleber an deinem Rad. Oder lasse sie ganz weg, so hab ich das gemacht.
  • Dumme Diebe klauen dein Fahrrad, auch wenn es billig aussieht, weil sie keinen Plan haben.
  • Schlaue Diebe klauen dein Fahrrad, weil sie wissen, dass es nur billig aussieht.

Fahrradkauf analog zum Computerbau

(Achtung: Wahnsinnig langer Artikel folgt!)

Weil nun nach acht Jahren die Reparatur bzw. der Austausch von Teilen an meinem Stadtguerrillafahrrad den Wert bei weitem überstiege, habe ich mich entschlossen, die Neuanschaffung eines Rads so anzugehen, wie ich das auch mit Rechnern seit Jahr(zehnt)en mache. Ich überlege mir, wieviel ich ausgeben kann, welche Teile unbedingt dran sein müssen und schaue, ob das passt. Weil ich aber weiß, dass Auswahl und vor allem Zusammenbau meine Fähigkeiten etwas übersteigen, habe ich mich an Freund R. gewandt. Wir setzen uns also gemütlich bei Brause und Keksen in den Garten und gingen meine Wunschliste durch – und ich muss sagen, das Ergebnis ist hervorragend.

Wie sollte es anders sein, wenn es mit Unterstützung eines Fahrradkuriers zusammengestellt wurde. Die wissen, was ein Radfahrer in Berlin braucht. Da ich mich so über das Rad freue, muss dieser Ort jetzt dafür herhalten, das Rad zu präsentieren. Et voilà – in seiner ganzen mattschwarzen Schönheit:

In voller Pracht

Es folgt eine kleine Beschreibung der wesentlichen Komponenten …

Lenkerspezialkonstruktion

Der Lenker ist eine handfreundliche Spezialkonstruktion, da mein Orthopäde mich davor gewarnt hat, dass er meine rechte Hand operieren müsse, sollte ich weiterhin diese MTB-Lenker verwenden. Deshalb ist die Bremse an den Barends angebracht – zum Schalten greift man dann kurz nach innen. Im Moment habe ich noch so ein Busfahrergefühl, aber das gibt sich oder wird durch eine Verkürzung der Lenkerbreite erledigt.

Standlicht vorneStandrücklicht

Standlicht vorne und hinten von b+m (ich versuche, so weit es geht, einheimische Teile zu verwenden), damit ich auch an der Ampel stehend noch gesehen werde.

Nabendynamo

Gespeist wird die Beleuchtung von einem Nabendynamo von Shimano. Das Original von Schmidt ist zwar um Klassen besser, aber unbezahlbar. Der DH-3N71 ist noch recht reibungsarm und leicht. Die Kabel hat R. genialischerweise in den Rahmen verlegt.

Federgabel

RST-Federgabel – auch zur Schonung der Gelenke. Ich bin ja noch nie mit Federgabel gefahren, am Anfang dachte ich immer, ich hätte einen Platten im Vorderrad, weil das auf einmal so weich war. Aber man kann ganz wunderbar auf dem brutalen Rosenthaler Kopfstein fahren.

Sattel

Den Sattel habe ich vom Altrad übernommen. Irgendwann habe ich den Brookssattel in die Ecke gelegt, weil mir die untere Lederkante immer die Hosen aufgescheuert hat. Der Sattel hier ist hart, aber fair.

Deore-Umwerfer hintenDeore-Umwerfer vorne

Die Schaltung nicht unter Deore war meine Bedingung – und ich habe Deore bekommen. Leiert nicht so schnell aus wie die einfacheren Schaltungen (Alivio, Nexave, huuh).

 

Gepäckträger und Ex-Fahrradständer

Der Gepäckträger ist extrem robust und ohne Schnickschnack wie Omas Federklemme. Den Fahrradständer habe ich auch schon seit sieben Jahren, da er aber vorgestern den Geist aufgegeben hat, habe ich ihn abgesägt und nur die Kupplung für den Kinderfahrradanhänger drangelassen.

 

So, das war glaube ich alles. Wer Interesse an einem Rad von 2Rad Schneider hat, kann mich gerne kontaktieren, dann mache ich statt Mundpropaganda halt mal Blogpropaganda.

Unverzichtbar für den Brauser

Da ich gerade mein System nach Art einer Entschlackungskur mal wieder neu einrichte, stelle ich mal eine Liste der Firefox-Erweiterungen auf, ohne die ich nicht leben kann. Andere machen das ja auch.

  • TabMix Plus: Absolute Kontrolle darüber, wann und warum Tabs im Brauser geöffnet oder geschlossen oder wiederhergestellt oder verschoben, ausgezogen und mit Schokolade verziert aufgegessen werde, gibt es nur hier.
  • CustomizeGoogle: Sollte eigentlich von der Google Web Police verboten werden, denn es verbessert nicht nur das Aussehen der Googlesuche (keine Werbung mehr), sondern anonymisiert auch noch den Suchenden.
  • AdBlock Plus: „Bitte keine Reklame“-Aufkleber, wirkt sofort. Interessant, wie nackt und bloß manche Seiten so ganz ohne Werbung aussehen.
  • Bookmark Sync And Sort: Ich speichere meine Lesezeichen (die nichtöffentlichen, die öffentlichen liegen auf del.icio.us) in einem WebDAV-Ordner und kann sie überall (Büro, Zuhause, unterwegens) beim Start in den Brauser laden.
  • Web Developer: Unverzichtbar für alle, die sowas wie <p style=“text-align: center; font-weight: bold“> nicht nur lesen, sondern auch regelmäßig schreiben. Vor allem gut, wenn man tolle CSS-Ideen auf Seiten, die einem gefallen, klauen möchte …
  • ColorZilla: Wie der Web Developer Toolbar, nur unten links und gut für Farbenfans. Zeigt Farben in Dokumenten an und hat feine Tabellen mit verschiedenen Farbschemas, aus denen man dann Farben für seine eigenen Kreationen rauspicken kann. Ganz extreme Design Whores gehen zu ColourLovers.

Dazu kommen dann noch spezielle Plugins von Diensten wie CoComment und del.icio.us.

Balkanologie

Neulich beim Mittagessen: „Der ehemalige Ostblock setzt sich doch hauptsächlich aus Staaten zusammen, deren Namen aus einer Kombination von ‚Slo‘, ‚Mol‘, ‚Kro‘, ‚at‘, ‚wen‘, ‚wak‘, ‚dav‘, ‚ien‘, ’nien‘ undsoweiter bestehen“. Oder, sauberer ausgedrückt:

Ostblockland = ( "Slo" | "Mol" | "Kro" | "Ru" | "Bul" | "Bos") [ "at" | "wen" | "wak" | "dav" | "mä" | "gar" ] ( "ien" | "nien" )

Da ist noch Platz für viel mehr Länder, falls sich wieder mal eins teilen möchte.

Wenn Linux-Distributionen Frauen wären (2)

Und weiter geht es mit den unsauberen chauvinistischen Vergleichen (Teil 1 ist hier) – jetzt neu in Zusammenarbeit mit Philipp von „Geeks have feelings too„, der auch für die englischen Übersetzungen verantwortlich zeichnet:

Slackware

Als du anfingst, dich für Mädchen zu interessieren, war Susi Slackware diejenige, mit der du die ersten Erfahrungen machtest. Alles war neu und schrecklich kompliziert, aber was du bei ihr gelernt hast, konntest du bei jeder Frau danach gebrauchen.

ArchLinux

Sie erinnert dich wirklich an deine Freundin Susi Slackware aus der Grundschule, mit der zusammen du immer Pacman gespielt hast – und andere Spielchen. Irgendwie ist sie auch nicht so richtig erwachsen geworden.

Yellow Dog Linux

Die Frau mit dem gelben Haustier macht es nicht gerade mit jedem. Wenn du nicht gerade (Grafik-)Designer oder sonst irgendetwas ausgefallenes bist, lässt sie sich mit dir gar nicht ein. Mittlerweile steht sie allerdings mehr auf Zocker mit viel, viel Geld in der Tasche.

Wir geben weiter an den Kollegen Phil, der sogar mit einer Fanfare (politisch korrekt in einem freien Audioformat) aufwarten kann.

Wenn Linux-Distributionen Frauen wären

Chauvinistisch, politisch unkorrekt, aber ehrlich: Wenn ich schon behaupte, dass Linuxer zu ihrem Betriebssystem eine tiefere Beziehung pflegen, kann ich auch gleich mal dazu ansetzen, die Distributionen mit Frauen zu vergleichen .

Knoppix

Die Kleine, die du in der Bar (oder bei einer Linux-Installations-Party) aufreißt. So schnell, wie ihr im Bett seid, so schnell ist sie am nächsten Morgen wieder verschwunden.

Debian

Die Frau für eine echt stabile Beziehung, aber ihre Bodenständigkeit und ihre mangelnde Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, lässt dich schnell nach anderen schielen.

Ubuntu

Eine südafrikanische Schönheit – intelligent, leidenschaftlich und mit einem großen Herzen, zieht sie dich schnell in ihren Bann. Wenn du etwas mit ihr anfängst, pass auf – es könnte ein ganzes Leben dauern. Außer, sie will doch irgendwann Geld von dir haben. Ihre Schwester Kubuntu hat nur etwas mehr Make-Up aufgelegt.

SuSE

Deine Jugendliebe. Ihr habt euch in der Schule kennengelernt und sie war immer etwas niedlicher und umgänglicher als ihre Freundinnen (Slackware, Debian). Bald wurde die Beziehung enger, es läuteten die Hochzeitsglocken. Doch nach langen, unaufgeregten Jahren musstest du feststellen, dass sie sich verändert hatte. Sie wurde immer launischer und ihre Art ging dir mehr und mehr auf den Keks. Tapfer versuchtest du, durchzuhalten, schließlich sollten all die Jahre nicht vergeudet sein. Aber als sie dann begann, von morgens bis abends nur noch herumzuzicken und du ihr nichts mehr recht machen konntest, hast du ihr den Laufpass gegeben.

Linspire

Schminkt sich wie eine Prostituierte, benimmt sich wie eine Prostituierte, hat im Grunde aber doch ein gutes Herz.

Gentoo

Die Do-It-Yourself-Frau. Ein bisschen herber Charme und sie hat immer was zu Basteln. Dafür ist sie aber auch anpassungsfähig und lernt schnell dazu. Warum soll man auch immer nur auf’s Äußere schauen?

Update:

Philipp hat sich der Sache angenommen, das Ganze ins Englische übersetzt und wir werden ab sofort gemeinsam weitermachen …