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Handreichungen zum Wintereinbruch

Winter

Die BVG wird bestreikt, du musst zur Arbeit, das Auto kostet Sprit und Nerven – wer will schon zwei Stunden im Stau auf dem Weg zur Arbeit verbringen? Da liegt es nahe, den guten alten Drahtesel aus der Garage zu holen und sich durch Eis und Schnee auf den Weg durch die Stadt zu machen. Doch Obacht! Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg ist gefährlich und glatt. Hier einige vielleicht nützliche Handreichungen zum velozipedären Umgang mit dem Winter:

  1. Fahre langsam!
    Die Radwege, Straßen und Bürgersteige sind in diesen Tagen gepflastert mit Radlern, die – sich in einer Art Größenwahn maßlos überschätzen – mit ausgerenkten Gliedern oder gar Rippenprellungen auf den Notarzt warten. Und wenn du denkst, du bist langsam, fahre noch langsamer.
  2. Fahre keine Kurven!
    Kurven sind eines der größten Übel bei glatten Straßen. Alles, was dazu führt, dass deine Reifen ihre natürlich gegebene Geradeausstellung in irgendeiner Weise aufgeben müssen, sorgt für Stürze. Zuerst rutscht das Vorderrad ein Stückchen nach links, du versuchst auszugleichen, übersteuerst gnadenlos nach rechts und kann dann nur noch zusehen, wie dir dein treuer Begleiter aus den Händen rutscht – und du rutschst mit. Hose nass, Lenker verbogen, hinterer Umwerfer kaputt und bei ganz großem Pech liegst du auf der Straße und zwei Meter vor dir kann ein Schwertransporter auch nicht mehr rechtzeitig bremsen …
    Sieh zu, dass dein Weg möglichst wenige Kurven beinhaltet. Wenn du schon eine Kurve fahren musst, suche dir die Stelle, wo sie am wenigsten glatt ist oder scheue dich nicht, anzuhalten, dich auf den Füßen abzustützen und dein Rad in die Richtung zu drehen, die für eine Weiterfahrt die hilfreichste ist.
  3. Nutze schamlos alle nichtglatten Flächen!
    Dazu gehören vor allem gestreute oder gar gesalzene Hauptverkehrswege, Bürgersteige, die von Opa Meier frühmorgens mit dem Vorkriegsbesen in mühevoller Handarbeit gereinigt wurden oder auch (Geheimtipp!) Schnee. Reifen greifen in frischem Schnee immer noch besser als auf plattgefahrenen Straßen.
    No-Go-Areas sind dagegen Nebenstraßen, auf denen der Schnee schon breitgefahren und angepresst wurde, Neuschnee auf Eis (vorher vorsichtig antesten), Eisbahnen, Skisprungschanzen und vor allem Radwege! Kein Mensch kümmert sich im Winter um Radwege, mit dem Erfolg, dass diese nach einem Tag breite gefrorene Fahrrinnen aufweisen, in denen man maximal für die nächste Bob-WM üben kann. Aber Rad fahren geht auf Radwegen gar nicht.
  4. Probiere!
    Wenn du irgendwie unsicher ob der Straßenlage bist, mach eine Testbremsung bei einer sehr langsamen Geschwindigkeit.Steig mit einem Fuß ab und rutsche ein paar Mal hin und her – das sieht dämlich aus, aber die Leute halten dich ohnehin schon für besemmelt, bei der Witterung Rad zu fahren.
  5. Schütze dich!
    Ein Helm hilft sehr gegen längere Aufenthalte in der Neurochirurgie des Virchow-Klinikums mit anschließender Reha in Beelitz – Radfahrer stürzen meistens mit Kopfverletzungen. Wasserfeste Kleidung ist auch gut, wirst du doch des Öfteren im Schneematsch liegen.

Nun kann dem Wintervergnügen nichts mehr im Wege stehen. Also: Einen guten Rutsch!

Doofe Phrasen

„Das geht gar nicht.“

„Du bist ja drauf.“

„Wie geil/krass/<hier dämliches Prenzlwichserattribut einsetzen> ist das denn?“

„Im Endeffekt …“

Gnade

Ein wunderschöner kleiner Cartoon bei ASBO Jesus über Gnade, ein Spiel mit der Tatsache, dass im Angelsächsischen „Grace“ auch ein Frauenname ist:

higrace.jpg

 

Ebenso schön das selbstgemachte Video für ein wunderschönes Lied:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=EGBNa0L41Zc[/youtube]

Ich will mehr Gnade in dieser Welt sehen.

Leben mit UNIX

Wenn ich mitten in der Nacht von meiner Tochter aus dem Schlaf gerissen werde,

wenn ich morgens beim Piepen des Weckers nicht mehr weiß, wo vorne noch hinten ist,

wenn ich im Allgemeinen an Gott, der Welt und mir verzweifle,

dann wäre es sehr schön, eine Art whoami für das richtige Leben zu haben.

Habe ich mich in einer Shell mal wieder hoffnungslos im Gespinste der Logins und Hosts verlaufen, reicht ein kurzer Befehl und ich blicke wieder durch:

service:~$ whoami
niemann

Na bitte!


					

Angestelltenverhältnis

Es ist selten, dass man zwischen all dem Quatsch im Web auch mal etwas wirklich Wertvolles entdeckt, aber dieses „Worker’s Plea“ möchte ich weitergeben. Auf Deutsch hieße das vielleicht „Appell des Arbeiters“ und ich würde die fünf Punkte ungefähr so übersetzen:

  1.  Sage mir klar und deutlich, was du von mir erwartest.
  2. Gib mir die Möglichkeiten und die Ressourcen, um etwas zu leisten.
  3. Lass mich wissen, wie gut ich vorankomme.
  4. Gib mir Leitung, Unterstützung und Training dann, wenn ich es brauche.
  5. Belohne mich entsprechend des Beitrags, den ich zum Geschäft leiste.

Mehr braucht es eigentlich nicht und doch werden diese fünf Punkte an vielen Arbeitsplätzen nicht einmal ansatzweise beachtet.