Also, Radiohead revolutioniert ja gerade so ein bisschen das Geschäftsmodell von Musik im Web, indem sie ihr neues Album „In Rainbows“ auf ihrer Seite zum Download anbieten und beim Preis dann schreiben „It’s up to you“. Interessant finde ich dabei die Frage, wieviel das Album den Leuten eigentlich wert ist, wenn man wie zum Beispiel hier einerseits liest, was Radiohead doch für eine tolle Band sind, wie fein auch das neue Album daherkommt, und andererseits dann davon geschwärmt wird, dass das ja alles umsonst sei.
Ist es nicht, oder? Die Band lässt mir nur die Wahl, selbst zu entscheiden, wieviel mir das neue Album wert ist. Und gerade das macht die Sache ja so interessant. Greife ich das jetzt einfach so ab, weil es ja nichts kostet? Wieviel ist es mir wert? Bin ich vielleicht der Meinung, die Band verdient eh so viel, dass ich das jetzt auch mal kostenlos runterladen kann? Und wenn ich denen was dafür gebe, wieviel Geld soll es sein? Vielleicht lösche ich es ja morgen wieder.
Ich möchte hier vorgreifend klarstellen, dass ich nicht den moralischen Zeigefinger hebe. Ich mache mir nur meine Gedanken, wie doch so ein kleiner Kniff wie „It’s up to you“ bei mir zu recht substanziellen Gedanken zum Wert der Musik führen kann.
Wieviel habt ihr denn gezahlt? Oder wieviel würdet ihr geben?
… ich denke, Radiohead wagen sich hier einen mutigen Schritt. Vielleicht hat es mit dem eigentlichen Hype um das Downloaden zu tun- scheisse, natürlich lebt keiner nur von Luft und Liebe, aber mit so einer Aktion bestätigen Thom Yorke & Co nur noch mehr ihre eigene Liebe zur Musik, ähnlich wie Nine Inch Nails, die sich jetzt erst von ihrem Label getrennt haben weil es um ähnliche Auflagen ging was Verkauf & Download anging. Ich finde diese Art von Bezahlung so viel besser, weil, und damit hast du auf jeden Fall recht, nicht jede Art von Musik das gleiche für mich wert ist. Und so umgehen Radiohead zumindest mal die Kosten für die Plattenfirma. Sollte ich also was bezahlen, geht es direkt (oder zumindest ohne große Umwege) an die Künstler.
Ich persönlich fühle mich keineswegs als „Schmarotzer“, weil ich sowieso vorhatte, die Special Box zu kaufen und den Download nur als Mittel nutze, die Songs so früh wie möglich schon zu hören.
Solch ein System wird ausgenutzt, und angenommen, ich würde mich dagegen entscheiden, diese Discbox zu kaufen- ich hätte damit Radiohead sicherlich keinen finanziellen Gefallen getan. Die Frage ist nur, ob es mich damit zu einem geringeren Fan macht oder meine Wertschätzung irgendwie einschränkt.
Was meinen Blogeintrag angeht: Den sollte man sowieso mit einer Priese Salz verdauen… ich hatte nicht die Zeit, mich über die Details dieser unkonventionellen Verkaufsmethode auszulassen, sondern mich lediglich an der Tatsache des Releases erfreut, und dass ich endlich mal legal gedownloadet habe… 😉
„Wer den Musikern, die zurzeit bei keinem Label unter Vertrag stehen und das neue Album im Selbstvertrieb vermarkten, keinen Penny gönnt, muss unter Umständen mit einer Kreditkartengebühr rechnen – ganz umsonst ist der Spaß also nicht.“
http://www.heise.de/newsticker/meldung/96828/from/rss09
Na ja, die Gebühr beträgt 45 Cent oder so.
Mal wieder ein passender Zeitpunkt, um auf den Online-Musikladen http://magnatune.com/ hinzuweisen, wo ebenfalls der Käufer den Preis bestimmt (ab 5$ pro Album). Und Magnatune hat wirklich tolle Konditionen (Auszug):
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Good music: we work with artists directly, not with record labels, and all our music is hand-picked. On average, we accept 3 out of every 100 submissions
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