Blick nicht zurück im Zorn

Den Titel habe ich mal wieder bei einem der schönsten Popsongs der Welt geklaut, die Idee von dasnuf übernommen – Zeit für das Resümee:

Zugenommen oder abgenommen?

Ab. Wirklich. Nein, die Waage ist nicht kaputt.

Haare länger oder kürzer?

Was für Haare?! Fühle mich mittlerweile schon mit über zwei Millimetern wie ein Hippie. Wobei die Vorstellung interessant anmutet, den Rest lang wachsen zu lassen und locker quer über die Platte zu drapieren.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

2012 wird als „Das Jahr, in dem wir eine Brille aufnahmen“ in die Annalen eingehen. Ich sehe endlich nicht mehr aus wie ein resozialisierter Schwerverbrecher (siehe „Haare“), sondern wir ein attraktiver Intellektueller in den besten Jahren.

Mehr Kohle oder weniger?

Ich muss als Selbstständiger den Jahresabschluss abwarten. Bleibt spannend.

Mehr ausgegeben oder weniger?

Mehr. Wir haben Kinder. Wie soll man mit älter werdenden Kindern weniger ausgeben? Völlig absurd, die Vorstellung. Und dabei haben wir (siehe dasnuf) immer noch kein Auto.

Mehr bewegt oder weniger?

Da mittlerweile mein Arbeitsschwerpunkt in Moabit und nicht mehr in Dahlem liegt. bewege ich mich definitiv weniger. Der Radweg hat sich glatt halbiert.

Der hirnrissigste Plan?

Für einen meiner Auftraggeber einen .NET-basierten Webservice zu bauen, der Microsoft-Office-Anwendungen fernsteuert, was so von Bill gar nicht vorgesehen ist. Bin bis heute überrascht, dass das funktioniert.

Die gefährlichste Unternehmung?

Radfahren auf der Hauptstraße in Berlin-Schöneberg. Immer am Rand des Abgrunds.

Der beste Sex?

Auch, ja.

Die teuerste Anschaffung?

Eine neue Heizung. Dafür hat die auch ein LCD-Display.

Das leckerste Essen?

Diese Ritter-Sport-Jubiläumsschokolade mit drei Sorten Nuss.

Das beeindruckendste Buch?

Ich bin fast gar nicht zum Lesen gekommen oder eher, ich habe mir die Zeit dafür nicht genommen. Aber wirklich berührt hat mich das Geschenk, das ich bekam, als ich als Gemeindemusikchef verabschiedet wurde: „Anekdoten frommer Chaoten“ von Adrian Plass und Jeff Lucas. Bescheuerter Titel, aber inhaltlich, als wenn jemand mal ein Fenster aufmacht und das ganze muffige Glaubenshaus auslüftet. Das Beste, was ich in diesem Jahr vorgelesen habe, war „Die Penderwicks“.

Der ergreifendste Film?

Auch 2011 war ich genau 0 Mal im Kino. Der beste Film, den ich zu Hause gesehen habe, war der, den ich verpasst habe, weil ich zu diesem Treffen der Elterninitiative, wo ich neuerdings mitzumischen plane, ging. Das war „From The Sky Down“, der 20-Jahre-Achtung-Baby-Film.

Die beste CD?

Tut mir Leid, aber ich habe in diesem Jahr die Achtziger wieder entdeckt. Insbesondere der Bergemensch hat mich auf meine alten Bruce-Springsteen-Alben stoßen lassen und dann habe ich auch noch meine Simple-;Minds-Sammlung etwas vergrößert. Ich weiß gar nicht,was in 2011 rauskam.

Das schönste Konzert?

The Script im Kesselhaus.

Die meiste Zeit verbracht mit …?

Sozialen Netzwerken. Real und virtuell.

Die schönste Zeit verbracht mit …?

Sozialen Netzwerken. Mehr die realen als die virtuellen.

Vorherrschendes Gefühl 2011?

Wechselbäder zwischen Panikattacken und Altersmilde.

2011 zum ersten Mal getan?

Maler engagiert. Irre Idee – Leute, die für Geld Sachen tausendmal besser machen als ich selbst. Weil sie es gelernt haben.

2011 nach langer Zeit wieder getan?

Französisch gelernt. Seit der Älteste auf dem Gymnasium ist, kann ich wieder meine Lieblingssprache benutzen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Neue Heizung. Diskussionen über den Sinn von Social Networks. Friedrichshain.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Den Jüngsten davon, doch alles auf dem Klo zu erledigen, was sich dort erledigen lässt. Wir arbeiten dran.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Zeit.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

LEGO natürlich. Der VW-Campingbus von 1962. Ich hatte niemals im Leben ein schöneres Modell in der Hand. Plastikmodellbausachen zum Kleben sind ein Dreck dagegen.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

Du bist so natürlich.

2011 war mit einem Wort…?

Superkalifragilistischexpialigetisch.

 

Macht ruhig mit.

2 Gedanken zu „Blick nicht zurück im Zorn

  1. nuf

    Hut ab zu der Auto-Sache! Und „Wechselbäder zwischen Panikattacken und Altersmilde.“ merke ich mir für 2012. Da komme ich auch noch hin. Das spüre ich.

  2. Marc

    Bei der Heizung mit LCD-Dingens fühle ich mich auch ertappt. Mal ganz unter uns – mehr als auf das Ding starren, den einen Bedienknopf drücken („weiter“) und bedeutungsschwanger „hmmmhmmm“ machen kann ich mit dem Teil nicht anstellen. Aber hey, es ist moderne Technik!

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