Schwaden und Baben

Die zwei Tage Workshop in Karlsruhe-Durlach sind vorbei, wir Projektpartner haben uns wieder sehr lieb und es ist Zeit, ein kleines Schnipselresümee zu ziehen.

  • Karlsruhe ist sozusagen die Hauptstadt von Baden. Ganz wichtig. Als Berliner würde man da unten ja hemmungslos alles als „Schwaben“ bezeichnen, weil man Schwaben aus den hippen Innenstadtbezirken kennt. Aber die schwäbisch-badische Demarkationslinie verläuft weiter südöslich von Karlsruhe, so irgendwo zwischen Pforzheim und Calw.
  • Gerade unter älteren Badenern scheint es immens wichtig zu sein, dass man auf keinen Fall für Schwaben gehalten wird. Selbst wildfremde Menschen, so habe ich es zweimal in dreieinhalb Tagen erlebt, kommen nach einer Weile lockeren Gesprächs irgendwann zu dem Punkt, wo es um die Herkunft geht. Und die ist so wichtig wie sagen wir mal die Konfession in Belfast.
  • Ich habe die hässlichste Stadt Deutschlands gesehen. Freund L. und ich wollten uns irgendwo in der Mitte treffen, er wohnt in der Nähe von Calw und ich war in Durlach. Also lag welche Stadt nahe? Pforzheim. Der Name ist Programm. Wie man mir erklärt hatte, hatte die Stadt das Pech, im zweiten Weltkrieg als Zentrum der Uhrenindustrie auch für die Herstellung von Bombenzündern und derlei Gerät zuständig zu sein. Das resultierte in einer kompletten Zerlegung der Stadt durch die Alliierten. Man hat nur nach dem Krieg den Fehler gemacht, die Stadt so wieder aufzubauen, wie es in den 50ern und 60ern der letzte Schrei war. Also Beton, Beton, Beton, Platte und Gebäude, die vermutlich ein aus der DDR geflohener Stararchitekt (also Star im Sinne von „Held der Architektur“ drüben) entworfen hat.
  • Es hat sich gelohnt, im Urlaub die beiden Bücher „Presentation Zen“ und „slide:ology“ durchzuarbeiten. Ich hatte zwar das letzte Tutorial vor der Abreise, konnte aber hoffentlich „Death By Powerpoint“ mit Hilfe von LEGO und einfachen Folien verhindern.

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