Zwei Dinge, die mir heute das Herz brachen

Zum einen war da dieser sicherlich im Zorn, aber ehrlich und gut geschriebene Artikel von Sara über kalte Menschen auf bösen Parties. Mir fielen all die scheinbar vergeudeten Stunden ein, die ich mit echten Junkies verbracht habe, damals in meinen Zwanzigern bei Teen Challenge und in dieser kleinen verpissten Einrichtung an der Gedächtniskirche.

„Ihr habt keine Politik, ihr habt keine Seele, ihr habt nur Facebook und Twitter und die Partys, von denen ihr erzählen könnt- und die Aufmerksamkeit eurer Peer Group.“

Zum anderen diese kleine, junge, armselige Familie auf dem Nachhauseweg, Brunnenstraße kurz vor dem Bahnhof Gesundbrunnen. Er Bikertyp, schob seine Frau im Rollstuhl – und der Rollstuhl sah definitv wie einer aus, den man schon eine ganze Weile besitzt und in dem man noch sehr lange sitzen wird. Und auf ihrem Schoß ein vielleicht ein Jahr altes Kind.

Wie einige meiner frommen Freunde vielleicht auch zu Recht kritisieren mögen, kommt von meinem Glauben auf diesen Seiten nicht so viel vor. Was auch daran liegt, dass mir manchmal die passenden Worte nicht einfallen wollen. Aber eins habe ich auf dem Rad nach Hause doch gemerkt – würde ich nicht überzeugt davon sein, dass mein Gott mindestens die gleiche Wut und die gleiche Trauer  über die Menschen in dieser Stadt empfindet wie ich, ich würde entweder dicht machen und gar nichts mehr an mich ranlassen – oder selbst zerbrechen.

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